Die Sonne täuscht!

Laut Bauernregel: Warum der sonnige November kein gutes Zeichen ist

06.11.2025

Der November gilt traditionell als Übergangsmonat zwischen Herbst und Winter. Früher beobachteten Bauern sehr genau, wie sich das Wetter in dieser Zeit verhielt, denn daraus wollten sie Rückschlüsse auf den kommenden Winter und sogar auf die Ernte im nächsten Jahr ziehen.

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Der November 2025 verwöhnt uns derzeit mit ungewöhnlich mildem und sonnigem Wetter. Statt Regen, Nebel und grauem Himmel erleben wir vielerorts Temperaturen, die eher an den Spätsommer erinnern. Tagsüber zeigt das Thermometer stellenweise 15 bis 20 Grad, die Sonne scheint vom klaren Himmel und auf den Straßen sieht man Spaziergänger in T-Shirts, während die Blätter noch golden in der Sonne glitzern.

So viel Licht und Wärme im November ist für viele ein Segen – aber die alten Bauern sahen das etwas anders. Denn sie wussten: Ein zu milder November bringt selten Gutes fürs nächste Jahr...

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Bauernregel: „November warm und klar, wenig Segen fürs nächste Jahr“ 

Die alte Weisheit warnt vor den möglichen Folgen eines ungewöhnlich warmen Spätherbstes. Früher beobachteten Bauern über Generationen hinweg, wie sich das Wetter im November auf die Ernte im kommenden Jahr auswirkte. Wenn der November zu trocken, sonnig und mild war, blieb oft die Winterfeuchtigkeit aus, die Böden und Pflanzen dringend brauchten. Das konnte zu schlechteren Erträgen im Folgejahr führen – der „Segen“ des nächsten Jahres blieb also aus.

Die Regel hat auch eine symbolische Ebene: Ein warmer, klarer November gilt als Zeichen einer Unwucht in der Natur. Wenn der Winter auf sich warten lässt, gerät der natürliche Rhythmus von Pflanzen, Tieren und Wetter durcheinander.

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Wetterbeobachtung damals und heute

Heute wissen Meteorologen, dass ein außergewöhnlich milder November tatsächlich auf anhaltende Hochdruckgebiete hinweist. Diese bringen trockenes, sonniges Wetter, aber auch fehlende Niederschläge. Die Böden trocknen weiter aus, Grundwasserstände sinken, und die Natur bekommt zu wenig Ruhe.

In den vergangenen Jahren zeigte sich, dass milde Winter oft von Frühjahrstrockenheit gefolgt sind. Wenn Schnee und Frost fehlen, bleibt die wichtige Winternässe aus, die das Wachstum im Frühling anregt. Genau das steckt im Kern der alten Bauernregel.

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Was das für Hobbygärtner bedeutet

Auch für Hobbygärtner und Pflanzenliebhaber ist ein warmer November Fluch und Segen zugleich. Einerseits lassen sich Arbeiten im Freien noch wunderbar erledigen, andererseits sollte man nicht vergessen, dass Frost trotzdem plötzlich kommen kann.

Fazit

Natürlich ist dieser warme, sonnige November ein Geschenk – Licht tanken, Gartenarbeit ohne kalte Finger, Spaziergänge bei 18 Grad. Doch die Bauernregel erinnert uns daran, dass die Natur ihr Gleichgewicht braucht.

Wenn der Winter zu spät oder zu mild kommt, fehlt den Pflanzen die notwendige Ruhephase. Schädlinge überleben besser, und die Feuchtigkeit, die normalerweise über Schnee und Frost in den Boden gelangt, bleibt aus. Das kann sich im kommenden Jahr auf Obstbäume, Beerensträucher und Erträge auswirken.

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