Bundeskriminalamt schlug zu

Internationale Schlepperbande gefasst

30.05.2011


Bei Razzien in Österreich und Spanien wurden 15 Schlepper verhaftet.

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Dem österreichischen Bundeskriminalamt ist gemeinsam mit der spanischen Polizei ein Schlag gegen das internationale Schlepperwesen gelungen. Bei Razzien unter dem Decknamen "Operation Sofia!"  wurden in Österreich und Spanien 15 mutmaßliche Schlepper verhaftet und 21.000 Euro beschlagnahmt.

Monatelange Ermittlungen am Wiener Flughafen
Bereits seit Oktober 2010 führte das Stadtpolizeikommando Schwechat Ermittlungen gegen eine Gruppe iranischer Staatsangehöriger, die unter Verdacht steht, iranische Staatsbürgerinnen und -bürger über verschiedenste Routen nach Österreich eingeschleust und in weiterer Folge über den Flughafen Wien Schwechat nach Westeuropa geschleppt zu haben.

Spur führte nach Spanien
Im Zuge der Ermittlungen in Österreich ergaben sich konkrete Zusammenhänge mit einem in Spanien geführten Verfahren, weshalb ein akkordiertes Vorgehen der Polizei vereinbart und umgesetzt wurde. Der direkte Kontakt nach Spanien erfolgte über den österreichischen Verbindungsbeamten des Bundesministeriums für Inneres in Spanien. In Spanien waren bei der "Operation Sofia" 120 Beamte im Einsatz, in Österreich 20.

Elf illegal Eingewanderte in Spanien aufgespürt
Die spanischen Behörden konnten neun Tatverdächtige festnehmen. Weiters wurden in einem der durchsuchten Objekte in Spanien elf illegale Einwanderer iranischer Staatsangehörigkeit, davon zwei minderjährige, aufgefunden, und eine große Anzahl gefälschter Pässe aus verschiedenen Mitgliedsländern der Europäischen Union, technische Geräte sowie die Replik einer Handfeuerwaffe beschlagnahmt. Außerdem wurden größere Mengen Bargeld in verschiedenen Währungen sichergestellt.

Sechs Festnahmen in Österreich

In Österreich wurden acht Hausdurchsuchungen vorgenommen, sechs Verdächtige festgenommen und umfangreiches Beweismaterial, darunter 21.000 Euro, sichergestellt.

Bande in mehreren europäischen Ländern aktiv
Die Ermittlungen ergaben den "Modus Operandi" einer international kriminellen Organisation, die perfekt strukturiert und hierarchisch aufgebaut war. Sie operierte in verschiedenen Europäischen Ländern (Belgien, Bulgarien, Griechenland, Irland, Österreich, Rumänien und Spanien), Asien (Iran, Afghanistan und der Türkei) und Kanada.

Mindestens 1500 Menschen geschleppt
Die spanische Polizei geht davon aus, dass während der über einige Jahre dauernden Aktivität dieser Organisation mindestens 1.500 Personen die illegale Einreise nach Europa sowie in geringerem Ausmaß nach Kanada ermöglicht wurde. Davon sind einige hunderte Personen über Österreich geschleppt worden. Der von der Organisation erwirtschaftete Gesamtertrag soll in der Höhe von mehreren Millionen Euro liegen.

Größter Schlag gegen Schlepper seit mehreren Jahren

"Bei dieser internationalen Operation handelt es sich um einen der größten Schläge gegen die internationale Schlepperkriminalität der vergangenen Jahre", beschreibt Oberst Gerald Tatzgern, Leiter des Büros für Schleppereibekämpfung im Bundeskriminalamt, die Operation.

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