Seuche
Erster Vogelgrippe-Fall im Burgenland
18.11.2025In einer Kleinhaltung im Bezirk Neusiedl am See wurde gestern erstmals im laufenden Jahr bei gehaltenen Vögeln der Geflügelpest-Erreger HPAI H5N1 nachgewiesen.
Der betroffene Tierbestand umfasste rund 170 Tiere, darunter Hühner, Enten, Gänse und Puten. Nach dem Fund mehrerer verendeter Tiere wurde das zuständige Veterinäramt informiert. Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) bestätigte den Verdacht. Der Betrieb wurde umgehend gesperrt. Die noch nicht verstorbenen Tiere der Kleinhaltung wurden bereits tierschutzgerecht gekeult. Per Kundmachung des BMASGPK wird eine Schutzzone mit einem Radius von 3 Kilometern sowie eine Überwachungszone von 10 Kilometern rund um den betroffenen Betrieb eingerichtet.
Es handelt sich um den ersten bestätigten HPAI-Nachweis in einer österreichischen Kleinhaltung in der aktuellen HPAI-Saison 2025.
Zur aktuellen Seuchenlage in Österreich
Seit Ende September 2025 wurden ausschließlich HPAI-positive Wildvögel in mehreren Bundesländern bestätigt – darunter in Kärnten (Bezirk Feldkirchen), Niederösterreich (Gmünd, Horn, Amstetten) und zuletzt in Oberösterreich (Bezirk Linz-Land). Die Nachweise betreffen vorwiegend Schwäne. Der Fall im Burgenland markiert nun den ersten Nachweis bei gehaltenen Tieren im heurigen Seuchenzug.
Zur laufenden Überwachung werden Betriebe mit Geflügelhaltung risikobasiert kontrolliert und beprobt.
Maßnahmen zur Eindämmung der Geflügelpest
Zum Schutz vor einer weiteren Ausbreitung der Geflügelpest wurden umgehend umfassende Bekämpfungsmaßnahmen eingeleitet. Der betroffene Tierbestand wird gekeult. Rund um den betroffenen Betrieb wurden Schutz- und Überwachsungszonen eingerichtet und eine risikobasierte Kontrolle von Geflügelhaltungen gestartet. Zusätzlich gelten strengere Biosicherheits- und Haltungsauflagen.
Zur Lage in Europa
Seit September 2025 ist europaweit ein deutlicher Anstieg an HPAI-Ausbrüchen – nahezu ausschließlich des Subtyps H5N1 – zu verzeichnen. In den letzten vier Wochen wurden 74 Ausbrüche bei Geflügel, 17 bei in Gefangenschaft gehaltenen Vögeln und 238 bei Wildvögeln gemeldet. Besonders betroffen sind Regionen entlang der Zugrouten, auch nahe der österreichischen Grenze.
Die Häufung steht im Zusammenhang mit dem aktuellen Höhepunkt des herbstlichen Vogelzugs. Es wird beobachtet, dass Wildvögel das Virus häufig symptomlos ausscheiden können. Erst wenn zusätzliche Stressfaktoren wie Kälte hinzukommen oder das Virus in lokale Vogelpopulationen gelangt, treten schwere Krankheitsverläufe auf.