Toter Cain (3)

Schwere Vorwürfe gegen die Mutter

13.01.2011

"Sie war einst eine gute Mama“, erzählen Verwandte von Aleksandra N. (24).
 

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Bevor die hübsche, zweifache Mutter den brutalen neuen Freund kennenlernte, waren die Buben fast jedes zweite Wochenende bei den Verwandten in Deutschland. Dort wurde die Kellnerin, die selbst ein hartes Schicksal hinter sich hat – ihre Eltern starben bei einem Motorradunfall – immer mit offenen Armen empfangen. Und alle – Oma, Opa, Tanten und Onkel – freuten sich auf die beiden so lebensfrohen Wirbelwinde.

Flucht aufs Dach
Doch im vergangenen Sommer wurde alles anders. Plötzlich haben die Buben, so Tante Yaca, "immer geweint, wenn sie zurück nach Bregenz mussten“. Auch die Mutter von Emilian und Cain veränderte sich unter dem Einfluss des drogenabhängigen, gewalttätigen und offenbar unberechenbaren Miroslav "Mile“ M. immer mehr. Weil die Verwandten von den Wutausbrüchen des 26-Jährigen gehört hatten (wie berichtet, hatte er Betretungsverbot bei der eigenen Mutter), und weil Emilian in seiner Obhut einmal auf das Dach geklettert war, warnten auch sie vor dem neuen Lover. Doch Aleksandra, für die die Unschuldsvermutung gilt, wischte die Bedenken zuerst beiseite, indem sie meinte, mit dem Mann gar nicht zusammen, sondern nur befreundet zu sein. Und dann soll sie – so ihre Verwandten in Deutschland – ganz offen gelogen haben: "Sie hat gesagt, die Uroma aus Serbien passt auf die Kinder auf, was nicht stimmte.“ In den letzten beiden Monaten kam die Mutter gar nicht mehr nach Deutschland, weil angeblich stets Freundinnen der Frau am Wochenende mit Kindern bei ihr waren. Und alle spielten gemeinsam ...

Blaue Flecken
Jetzt fürchten die Verwandten, dass Aleksandra deshalb nicht mehr zu Besuch kam, weil die blauen Flecken und Prellungen an den Buben nicht mehr zu verheimlichen waren und dass die 24-Jährige von den Misshandlungen wusste und zuließ, dass Miloslav so lange weiter quälte, bis er Cain am Samstag erschlug. Wenn das stimmt, drohen der Disco-Kellnerin wegen fahrlässiger Vernachlässigung ihrer Obhutspflichten bis zu 10 Jahre Haft. Milosloav M. muss jedenfalls mit einer Mordanklage rechnen. Justizministerin Bandion-Ortner überlegt, Verbrechen gegen Kinder härter zu bestrafen. Und die Behörden im Ländle geben jetzt offen zu: Der Informationsfluss zwischen Jugendamt und Polizei war "nicht optimal“.

Drama um Cains leiblichen Vater

Er war der Lenker eines Fluchtautos – und will zwei Freunde zu einem Coup gefahren haben, ohne vom geplanten Raub gewusst zu haben (das war zwei Jahre vor der Geburt seines zweiten Sohnes mit Aleksandra N). Als Cain auf die Welt kam, wurde Dalibor ausgeforscht und vor Gericht gestellt. Trotz aller Unschuldsbeteuerungen fasste er sechs Jahre und sechs Monate aus.

Kollaps
Jetzt hat der muskulöse Ex-Jugoslawe gerade einmal die Hälfte der Gefängnisstrafe verbüßt, als er am Wochenende den Schock seines Lebens erlitt. Im Radio musste er hören, dass seine Freundin nicht nur einen Neuen hatte –, sondern dass der neue Lover seinen geliebten Sohn mit dem Besenstiel erschlagen haben soll. Laut anderen Insassen brach er zusammen und weinte unentwegt: "Gestern noch hab ich ihn als Baby in den Armen gehalten, jetzt muss ich ihn begraben. Er hat meinen Sonnenschein umgebracht.“ Anstaltspsychologen kümmern sich um den gebrochenen Mann, der jeden Lebenswillen verloren hat.

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