Verweigert Aussage

Cop-Killer "psychisch instabil"

16.10.2012

Höchste Sicherheitsvorkehrungen für gebürtigen Kärntner in ungarischer U-Haft.

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Ein gebürtiger Kärntner, der mit seinem Geländewagen vom Typ Hummer in Ungarn einen Polizisten getötet haben soll, verweigert bisher jede Aussage. Der Österreicher befindet sich im Gefängniskrankenhaus von Tököl in U-Haft, wo er mit einem Kindermörder in einem Zimmer liegen soll, berichtete die ungarische Boulevardzeitung „Blikk” (Dienstag-Ausgabe).

Der Verdächtige, der im Gefängnisspital unter Drogenentzug leiden soll, werde wegen "psychischer Instabilität" unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen versorgt und mit Beruhigungsmitteln behandelt. Laut Zeitungsberichten will die Staatsanwaltschaft in den kommenden Tagen erneut versuchen, ihn zu verhören. Bisher hat der Mann jegliche Aussage verweigert und nur alle Anschuldigungen zurückgewiesen.

Der Verdächtigte soll in Ungarn vor Gericht gestellt werden, da Österreich keinen Antrag auf Auslieferung gestellt habe, zitierte das Internetportal "Borsonline" den Sprecher der Staatsanwaltschaft, Geza Fazekas. Er soll nicht nur wegen des Todes eines 34-jährigen Motorradpolizisten angeklagt werden - die Behörden ermitteln wegen Mordverdachts -, sondern auch wegen des Versuchs, einen Kollegen des Getöteten mit seinem Geländewagen von der Straße zu drängen. Dazu kommt noch der Vorwurf eines Messerangriffs auf einen Polizisten und einen den Beamten unterstützenden Passanten. Letzterer bezeichnete den Beschuldigten im Fernsehen als "Terminator", der trotz Schussverletzungen kaum zu bremsen war.

Drogenmix
Ungarische Sachverständige meinen, dass er nicht nur, wie nachgewiesen, Opiate und Morphin konsumiert habe müsse, die eher Aktionen verlangsamen und nicht zu Aggressionen führen würden. Laut Aussagen des Psychiaters und Suchtexperten Zsolt Petke im Privatsender TV2 kämen auch andere, aufputschende Mittel - wie Speed oder Kokain - infrage.

Die Frage, ob der überrollte Polizist Imre Kenez (34) nicht einen Fehler begangen habe, als er sich dem Hummer in den Weg stellte, beantwortete der Polizei-Sachverständige Peter Tarjanyi in der Zeitung "Bors" mit "Nein". Kenez habe sein Motorrad in den Weg gestellt, was den Wagen zunächst bremste. Doch dann habe der Verdächtigte Vollgas gegeben und den Polizisten überrollt. Der Beamte starb im Rettungshubschrauber.

Polizist getötet
Der Österreicher war am vergangenen Donnerstag mit drei weiteren Männern in vier Geländewagen des Typs Hummer in Südungarn unterwegs. Im Ort Apatfalva wurden sie wegen Überschreitens der erlaubten Höchstgeschwindigkeit von zwei Polizisten gestoppt. Als einer der Beamten die Papiere des Österreichers kontrollieren wollte, raste dieser davon. Eine Zivilstreife nahm die Verfolgung auf und forderte Verstärkung an. Zwei Motorradpolizisten unterstützten ihre Kollegen. Die Beamten versuchten, den Hummer des Österreichers anzuhalten. Dieser unternahm dem Berichten zufolge jedoch alles, um die Motorradpolizisten von der Straße zu drängen. Auch die Mitreisenden waren inzwischen weitergefahren. Einer der Polizisten überholte den Flüchtenden und stellte sein Motorrad an einer Kreuzung quer. Alle vier Hummer hielten zunächst davor an. Der Österreicher scherte laut den Angaben der Behörden plötzlich aus und überfuhr den Polizisten mit Vollgas. Dessen Kollegen schossen dem Raser nach. Er wurde getroffen und schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt.

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