Hohe Lawinengefahr

Deutscher Eiskletterer von Lawine erfasst und getötet

03.03.2009

Durch den Neuschnee der vergangenen Tage und die ansteigenden Temperaturen ist die Gefahr von spontanen Lawinenabgängen besonders hoch.

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Ein Eiskletterer ist am Samstagnachmittag im Tiroler Bezirk Innsbruck-Land von einer Lawine erfasst und getötet worden. Sein Begleiter konnte schwer verletzt geborgen werden, berichtete der Ortsstellenleiter der Bergrettung Gries/Sellrain. Bei den Verunglückten handelt es sich um Urlauber aus Deutschland gehandelt haben.

Eine insgesamt sechsköpfige Gruppe war nach ersten Informationen trotz Lawinenwarnstufe vier zum Eisklettern in St. Siegmund im Sellrain aufgebrochen. Gegen 15.15 Uhr löste sich die Lawine und erfasste die Gruppe. Der Deutsche erlitt dabei lebensgefährliche Verletzungen und erlag diesen noch an Ort und Stelle. Die restlichen Mitglieder mussten mittels Tau von einem Hubschrauber geborgen werden.

Insgesamt waren zwei Rettungshubschrauber, Bergretter und Lawinensuchhunde im Einsatz. Der Lawinenkegel sei rund 70 Meter breit und mehrere Meter hoch gewesen, hieß es. Die restlichen vier Eiskletterer dürften nur leicht verletzt sein.

Lawine verschüttete vierköpfige Familie
Eine Lawine hat am Samstag auf der Felbertauernstraße in Osttirol zwei Pkw erfasst. Nach Angaben der Polizei konnte sich aus einem der beiden Fahrzeuge, das von den Schneemassen in den Straßengraben geschleudert worden war, eine vierköpfige Familie selbstständig befreien. Der andere Pkw dürfte leer gewesen sein. Eine großangelegte Suchaktion war vorerst noch im Gange.

Die Lawine war gegen 13.30 Uhr zwischen Matrei und dem Felbertauerntunnel im Bezirk Lienz abgegangen. Die Straße musste bis auf weiteres gesperrt werden. "Derzeit wird der Lawinenkegel mit Suchhunden nach möglichen Verschütteten abgesucht", so ein Polizist.

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Verschütteter am Kitzsteinhorn gerettet
Beim Lawinenabgang am Kitzsteinhorn ist entgegen ersten Vermutungen nur eine Person verschüttet worden. Der Skifahrer wurde auf der Piste von den Schneemassen erfasst und dabei teilweise verschüttet. Der Mann konnte sich selbst aus den Schneemassen befreien. Er blieb unverletzt, stand aber unter Schock, teilte die Bergrettung mit.

Drei Variantenfahrer - zwei Snowboarder und ein Skifahrer - hatten das ca. 150 Meter breite und 200 Meter lange Schneebrett ausgelöst, waren dann aber unerkannt davongefahren. Ein Ausläufer der Lawine geriet auf die Piste, erfasste den Skifahrer und verschüttete ihn teilweise, so die Bergrettung.

Zwei Anwesen in der Steiermark evakuiert
Bei einem Lawinenabgang Samstag früh im Gemeindegebiet von Wald am Schoberpass (Bezirk Leoben) sind die Bahngleise verschüttet worden, Personen oder Gebäude kamen nicht zu Schaden. Da aber Nachlawinen befürchtet wurden, wurden zunächst zwei Anwesen evakuiert. Für Sonntagnachmittag sagte die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) für die Obersteiermark Tauwetter mit bis zu 15 Plusgraden voraus.

Lawine verschüttet Ortseinfahrt
Eine Lawine hat am Samstag vor der Ortseinfahrt Sölden die gesamte Ötztalstraße (B186) unter sich begraben. Verschüttete dürfte es laut Polizei aber keine gegeben haben. Das Schneebrett kam rund 30 Meter vor einer Tankstelle zum erliegen. Ebenfalls glimpflich geendet hatte Freitagabend ein Lawinenabgang auf eine Rodelbahn im Tiroler Bezirk Innsbruck-Land. Die Lawine in Sölden hatte sich gegen 11.00 Uhr oberhalb der Straße gelöst. Eine großangelegte Suchaktion war vorerst aber noch im Gange.

Nasslawinen durch Tauwetter
Die beiden Häuser in der Obersteiermark wurden am Samstagvormittag evakuiert, da nach wie vor akute Lawinengefahr in diesem Gebiet herrscht, so die Polizei. Daran wird sich vorläufig auch nichts ändern, so Arnold Studeregger vom Lawinenwarndienst Steiermark. Dabei geht die Gefahr in den nächsten Tagen von sogenannten "Nasslawinen" aus, die sich durch das Tauwetter bilden könnten.

Nach knapp drei Wochen wurden am Samstag zum ersten Mal wieder Plusgrade auf den Bergen gemessen: In 2.000 Metern Höhe hatte es laut ZAMG zwei Grad, für Sonntag wurden in dieser Höhe sogar vier Grad erwartet. "Ab jetzt sind es die schweren Nassschneelawinen die sich nicht nur vom Fels- und Schrofengelände, sondern auch von Wiesen und steilen Böschungen lösen", so Studeregger.

Warnung vor Skitouren in Salzburg
Im Salzburg herrschte weiterhin große Lawinengefahr, vor Skitouren wurde am Wochenende abgeraten. Im Großteil des Landes galt Warnstufe 4, lediglich in den Nockbergen Stufe 3. Zahlreiche Straßen blieben gesperrt, darunter das "Kleine Deutsche Eck": Die Verbindung zwischen Lofer und Salzburg auf der B178 (Loferer Straße) war bis Montagmittag wegen Lawinensprengungen nicht passierbar. Ausweichmöglichkeit gab es über die A10, A12 oder das Große Deutsche Eck (Salzburg-München-Kiefersfelden).

Ebenfalls gesperrt waren die B152 (Seeleiten-Straße) zwischen Unterach und Weißenbach am Attersee, die B159 (Salzachtal-Straße) zwischen Golling und Pass Lueg, die B164 (Hochkönig-Straße) zwischen Dienten und Hinterthal, die B165 (Gerlos-Straße) zwischen Wald im Pinzgau und Tirol, die L112 (Rauriser Landesstraße) zwischen Hainbach-Ager und Rauris, die P1 (Felbertauern Mautstraße) zwischen Mittersill und Matrei sowie die L219 (Filzmooser Landesstraße) zwischen Hachau-Bachlhof und Ramsau.

Straßensperren in Oberösterreich
Auch am Samstag mussten einige Straßen in Oberösterreich aufgrund von starker Lawinengefahr gesperrt bleiben. Teilweise gab es örtliche Überflutungen durch Schmelzwasser. Wegen Lawinengefahr gesperrt waren die Seeleiten Straße (B152) zwischen Unterach und Weißenbach (Bezirk Vöcklabruck), sowie der Koppenpass (L547), die Hengst Straße (L550) zwischen Oberlaussa und Unterlaussa und die Langbathsee Straße (L1297) zwischen Kohlstatt und Langbathsee (Bezirk Gmunden).

Straßensperren aufgrund Überflutung durch Schmelzwasser gab es auf der Griesbacher Landesstraße bei Andorf im Bezirk Schärding und in Pichling bei Linz.

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