Keine Ausreise

Dubai lässt Arzt weiter zittern

13.09.2011

Eugen Adelsmayr (52) darf nicht sofort seine krebskranke Frau in Österreich besuchen.

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Das Expertenteam des Wiener Außenministeriums flog am Mittwoch wieder zurück nach Wien – mit offenem Ergebnis. Diplomat Fritz Stift, Ex-Botschafter in Saudi-Arabien, sowie die Chefin der Rechtsabteilung im Außenministerium, Elisabeth Ellison-Kramer, kämpfen darum, dass Eugen Adelsmayr zumindest für einige Tage zu seiner schwer krebskranken Frau nach Oberösterreich ausreisen darf.

Vorerst hat Dubai das abgelehnt. Selbst ein Gespräch mit Scheich Muhammad bin Raschid Al Maktum, zweiter Mann im Emirat, führte zu keinem klaren Ergebnis. Offensichtlich verlangt Dubai von Österreich Garantien, dass der Mediziner vom Besuch bei seiner Frau in Ober­österreich auch wieder zurückkehrt und sich dem Strafverfahren stellt.

Ob und welche Garantien Österreich Dubai geben kann, ist fraglich: „Wir prüfen derzeit alle Möglichkeiten“, sagt Außenamtssprecher Peter Launsky-Tieffenthal zu ÖSTERREICH. Auch Bundespräsident Heinz Fischer und Außenminister Michael Spindelegger (V) engagierten sich ­bereits in dem Fall. Trotzdem war eine sofortige Ausreise nicht möglich: „Scheich Maktum zeigte zwar Verständnis. Seine Lösungsvorschläge werden nun in Wien diskutiert.“

Intensivmediziner Eugen Adelsmayr wird der Tod eines querschnittgelähmten Patienten durch Unterlassung von Hilfeleistung im Februar 2009 vorgeworfen. Seither läuft das Endlosverfahren. Ein weiterer Gerichtstermin ist für 25. September angesetzt. Im Fall einer Verurteilung droht die Todesstrafe.

Hochstapler vertrat Arzt als Anwalt
Jetzt könnte der Prozess um Eugen Adelsmayr auch noch zu einem Betrugsfall werden: Bei seiner ersten Einvernahme wurde der Mediziner von dem Syrer Mohamad Naim Al-Kawadri als ­Anwalt vertreten: „Ein Hochstapler, wie ich erst zwei ­Monate später erfuhr“, sagt Adelsmayr zu ÖSTERREICH: „Der Mann ist gar kein Anwalt, hat auch keine Zulassung.“ Kennengelernt habe er den „Anwalt“ bei einer Party: „Er gab sich als Advokat der österreichischen Botschaft in Abu Dhabi aus.“

Inzwischen wird gegen den falschen Anwalt sowie gegen Gerhard D., Österreichs Konsul in Abu Dhabi, ermittelt: Es gilt die Unschuldsvermutung.

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