Sensation

Forscher fand Ötzis Nachfahren

10.10.2013

Neues von Eismann Ötzi: Jetzt haben Forscher seine 19 lebenden Verwandten entdeckt.

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© Südtiroler Archäologiemuseum / A. Ochsenreiter
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Ötzi sorgt auch 22 Jahre nach seiner Auffindung in den Ötztaler Alpen ordentlich für Wirbel – und wieder für eine wissenschaftliche Sensation. Denn nun hat ein Wissenschaftsteam der Gerichtsmedizin Innsbruck in einer großen Studie die noch lebenden Verwandten der berühmtesten Eis­mumie der Welt ausfindig gemacht. Es sind 19 Männer aus Tirol, die ab sofort von sich sagen können: „Ja, Ötzi war mit mir verwandt.“

Studienleiter Walther Parson erklärt: „Diese Männer und Ötzi haben die gleichen Vorfahren. Wir haben dies im Zuge einer umfangreichen Studie mit Blutproben von 3.713 männlichen Spendern herausgefunden.“

Ötzis "Krankenakte" war Grundlage für die Studie
Möglich gemacht wurde dies über eine DNA-Analyse, denn „es gibt Teile der menschlichen DNA, die generell unverändert bleiben“, so Parson. „Wir haben den genetischen Marker des Y-Chromosoms untersucht und sind so auf diese weit entfernte Verwandtschaft gestoßen“, schildert der Pathologe im ÖSTERREICH-Gespräch.

Zufallstreffer bei Studie zur Alpenbesiedelung
Grundlage für diese Analyse jetzt war übrigens eine Genom-Untersuchung an Ötzi selbst, die 2012 vom EURAC-Research-Institut in Südtirol gemacht wurde. „Hier wurde das gesamte Erbgut ge­lesen. Das war die Ausgangsbasis für Parson und sein Team“, so Albert Zink vom Bozener Institut. Zink sorgte damals mit Ötzis „Krankenakte“ auch für Schlagzeilen. Rückschau: Der Eismann vertrug keine Milch und hatte grobe Herz-Kreislauf-Pro­bleme.

Durchgeführt wurde die jetzige Studie eigentlich, um die Besiedlungsgeschichte im Alpenraum zu erforschen. „Die 19 Verwandten waren ein Zufallstreffer“, so der Forscher.

"Es könnte noch mehr Verwandte geben"

ÖSTERREICH: Wie lange forschten Sie nach Ötzis Verwandten?
Walther Parson: Die 19 Verwandten sind ein Zufallsbefund, der einem Forschungsprojekt über die Besiedlungsgeschichte des Alpenraumes entspringt.

ÖSTERREICH: Könnte es noch mehr Verwandte geben?
Parson: Das könnte möglich sein. Wir haben genetische Marker des Y-Chromosoms untersucht, dadurch können wir weit entfernte Verwandtschaft ableiten. Ötzi und diese 19 Personen haben einen gemeinsamen Vorfahren, der vor 10.000 Jahren gelebt haben muss.

ÖSTERREICH: Wie viele Proben von Tirolern haben Sie untersucht?
Parson: Insgesamt exakt 3.713 Personen.

(loa, hab)

 

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