Düstere Prognosen

Kälte-Schock: Sommer fällt aus!

14.05.2010

Sommer adé. Erste Prognosen zeigen jetzt: Nicht nur der Frühling strauchelt heuer gewaltig, auch der Sommer soll nun ins Wasser fallen.

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Sintflut über Österreich: Allein in Wien fielen am Donnerstag 52 Liter Regen pro Quadratmeter und das in nur 60 Minuten! Insgesamt gingen in 24 Stunden in der Wiener City sogar 63 Liter pro Quadratmeter nieder – ein Wetter-Ereignis, das so überhaupt nur alle 50 Jahre vorkommt! Und: Auch in Schärding (57,3 Liter pro Quadratmeter), Waizenkirchen (53,5 Liter) und Jauerling (53,4 Liter) schüttete es am Donnerstag wie aus Kübeln.

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Die Folge: Allein in der Bundeshauptstadt verwandelte sich ganze Straßenzüge in reißende Bäche, waren 20.000 Haushalte ohne Strom und die Einsatzkräfte im Dauereinsatz.

Mai könnte der Kälteste des Jahrtausends werden
Zumindest offiziell hat der heurige Frühling bereits vor 76 Tagen begonnen. Doch: Von ihm fehlt derzeit in Österreich immer noch jede Spur. Statt Sonnenschein und warme Temperaturen war der Himmel auch gestern wieder extrem bewölkt, kletterte das Thermometer zu Mittag im Durchschnitt nur mehr auf 12 Grad – dabei sollte es im Mai in Österreich eigentlich im Schnitt 9 Grad wärmer sein!

Laut derzeitigen Prognosen wird der heurige Mai deutlich kühler werden als seine Vorgänger. Das bedeutet: Der Wonnemonat könnte jetzt sogar der kältestes dieses Jahrtausends werden! Denn: Auch das Wochenende bringt keine Wetterbesserung und selbst Pfingsten droht nun ins Wasser zu fallen (siehe Story rechts).

Kein Wunder also, dass sich jetzt viele fragen: Wann kommt endlich der Frühling, und: Fällt vielleicht heuer auch der Sommer komplett ins Wasser?

Wetterexperte Karsten Brandt zumindest macht keine Hoffnung auf einen unbeschwerten Sommer: „Unsere Aufzeichnungen beweisen: Immer wenn es in der Geschichte einen so schlechten Mai gab, wurde der darauf folgende Sommer auch nicht besser.“

Nach seiner Prognose müssen wir uns auch in den kommenden Monaten auf einiges gefasst machen, denn: Ab Ende Juni wird es viel zu kühl für die Jahreszeit. Bei Regenschauern und wolkigem Wetter stürzen die Temperaturen teilweise auf 12 Grad ab – und das mitten im Sommer! „Wir werden häufige Ausreißer nach unten erleben – richtige Kaltluft-Einbrüche“, ist Meteorologe Brandt überzeugt.

Pullover- und Jackenpflicht auch im Juli und August
Das heißt: Statt Eis schlemmen am Badesee bei 30 Grad müssen wir an vielen Tagen auch im Juli und August wohl Pullover und Jacken wieder herausholen. Aber auch in Italien, Kroatien oder Griechenland wird der Sommer heuer von langen Regen-Phasen mit nur 14 oder 15 Grad unterbrochen.

Die Aschewolke kann die Temperaturen im Sommer beeinflussen und Kälte bringen – wenn die Sonneneinstrahlung über längere Zeit reduziert wird.
Nicht nur Klimaforschern sind der Pinatubo-Ausbruch und seine Folgen in leidiger Erinnerung: Damals, im Jahr 1991, wurde nach dem Vulkanausbruch auf den Philippinen ein weltweiter Rückgang der mittleren Temperatur registriert. Der folgende Sommer fiel total ins Wasser, es blieb zwei Grad kälter als von Meteorologen erwartet.
Aschewolke und die Folgen.
Ähnliches könnte auch jetzt nach dem Vulkanausbruch des Eyjafjalla drohen – die Prognosen für diesen Sommer sind nämlich alles andere als rosig. Der deutsche Wetterexperte Karsten Brandt von Donnerwetter.de behauptet: „Die Aschewolke ist schuld an diesem Wetter. Sie verschärft die Situation, weil weniger Sonnenlicht zur Erde durchdringt. Berechnungen haben gezeigt, dass die Temperatur um 0,4 Grad fällt, wenn der Vulkan acht Wochen Asche spuckt. Aber auch jetzt nach vier Wochen kann schon ein kleiner Klima-Effekt vorhanden sein.“
Die österreichische Klimaforscherin Helga Kromb-Kolb von der Universität für Bodenkultur der Uni Wien erklärt den Hintergrund: „Sollte sich sich die Aschewolke über einen langen Zeitraum in der Stratosphäre halten und damit die Sonneneinstrahlung reduzieren, kann das sehr wohl einen Einfluss auf die Temperaturen im Juni, Juli und August haben. Dann droht ein kühlerer Sommer“, sagt Kromb-Kolb zu ÖSTERREICH.
Die jetzige Kältewelle steht jedoch in keinem Zusammenhang mit der Aschewolke. „Wir leben in einer Klimazone, in der Wetterveränderungen nichts ungewöhnlich sind. Ein einziges Ereignis ist nicht Folge des Klimawandels.“

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