Prügel

Missbrauchs-Vorwürfe gegen Bischof Fischer

20.03.2010

Der Vorarlberger Geistliche soll in den 60er Jahren Schüler geschlagen haben.

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© APA/ Stiplovsek
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Im Zuge der Missbrauchsvorwürfe gegen die katholische Kirche werden nun auch Beschuldigungen gegen den Feldkircher Bischof Elmar Fischer erhoben. Wie "profil" berichtet, werfen ehemalige Teilnehmer eines Sommerlagers der katholischen Arbeiterjugend im Bregenzerwald dem damaligen Kaplan sowie "Lagerleiter" Fischer vor, sie geschlagen zu haben. Die drei Buben hatten sich vor einer Bergwanderung gedrückt, weswegen sie von Fischer zur Rede gestellt worden seien. Dabei habe Fischer einen von ihnen mit wuchtigen Ohrfeigen drei Mal hintereinander zu Boden gestreckt. Dann habe er alle drei Jugendlichen des abgelegenen Lagers verwiesen, obwohl es schon Nacht gewesen sei, es keinen öffentlichen Verkehr gegeben habe und die Kinder kein Geld gehabt hätten.

Fischer dementiert
Als Reaktion richtet der Diözesanbischof einen Hirtenbrief, der in den Vorarlberger Kirchen verlesen wird, an die Gläubigen in Vorarlberg. Darin weist er die Vorwürfe von sich. Er erinnere sich nur an eine von diesem Vorwurf unabhängige Situation, in der er einem Jugendlichen eine Ohrfeige gegeben habe. Dies sei mit dem Jugendlichen unmittelbar bereinigt worden, erklärt Fischer. Der Bischof betont aber, dass er "bereits damals jegliche Form körperlicher Übergriffe abgelehnt habe". Dass diese Vorwürfe nun in den Zusammenhang von sexuellen Missbrauchshandlungen gestellt würden, zeige seines Erachtens, wie ungenau und verallgemeinernd hier vorgegangen werde, so Fischer weiter.

"Beschämend und bedrückend"
Von den Enthüllungen über sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen durch Ordensleute und Priester zeigt sich der Geistliche betroffen. "Die Situation ist beschämend und bedrückend", leitet der Bischof seinen Hirtenbrief ein. Er wünsche sich von Herzen, dass dieses Unrecht aufgeklärt und aufgearbeitet werde. Es dürfe hier keine falsche Rücksichtnahme geben. "Ich versichere Ihnen, dass wir alles tun, um den Opfern zu helfen, und dass wir mit aller Kraft und in Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen an vorbeugenden Maßnahmen arbeiten, um solche Vorkommnisse künftig zu verhindern", verspricht Fischer.

Laut Diözese Feldkirch wird der Bischof am Montag noch in einem Pressegespräch zu den Vorwürfen Stellung nehmen.

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