Rotlicht-Mafioso

Polizei jagt Feuerteufel von Favoriten

17.05.2010

Ein Schutzgeld-Erpresser und zwei Komplizen verübten das Brand-Attentat vor dem Nachtklub "Fantastic". Einer der drei wurde festgenommen. Jetzt jagt die Polizei Adrian Bogdan N.

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Laut Insider-Information handelt es sich bei dem Mann, der in der Nacht auf Sonntag vor der Rumänen-Disco „Fantastic“ die 35-Jährige Florentina M. mit Benzin überschüttet und angezündet hat, um den einen stadtbekannten Zuhälter Adrian Bogdan N. Der Täter ist im Rotlicht-Milieu unter dem Namen „Cretu“ (rumänisch für „Lockenkopf“) bekannt und soll aus dem Raum Klausenburg in Rumänien stammen. Der Mann ist 185-190 cm groß, muskulös und an beiden Armen tätowiert.

 
Wer kennt diesen Mann?

Sachdienliche Hinweise werden vom Landeskriminalamt Wien, Ermittlungsdienst, Gruppe Stöcklhuber, unter der Telefonnummer 01/31310 33115 erbeten.

N. alias „Cretu“ und seine Komplizen – darunter sein Cousin – sollen rumänischen Prostituierten, die keinen Zuhälter haben, regelmäßig auflauern und Schutzgeld von ihnen erpressen. Die vergangenen sechs Monate hatten die Frauen Ruhe von dem Schläger, weil „Cretu“ in Holland in Haft saß. Doch seit Kurzem treibt er in Wien wieder sein Unwesen.

Streit um Schutzgeld
Beim Streit mit Florentina M. vor dem dem Nachtklub auf der Laxenburger Straße ging es um 3.000 Euro, die der Mafioso von ihr haben wollte. Florentina hatte bis ein Uhr in der Nacht auf ihrem Standplatz in der Linzer Straße gearbeitet und war dann mit zwei Kolleginnen vom 14. Bezirk in die nur von Rumänen frequentierte Disco „Fantastic“ gefahren. Dort liefen sie „Cretu“ in die Arme, der von einem Callgirl 50 Euro wollte, von Florentina aber, die sehr gute Geschäfte mit den Männern machte, gleich 3.000 Euro.

Feuerzeug
Als die rassige Schönheit nicht bezahlen wollte und mit „Cretu“ im Eingangsbereich des Lokals in Streit geriet, bespritzte der Rotlicht-Mafioso sie mit einer brennbaren Flüssigkeit und zückte ein Feuerzeug.

Während der Attentäter und seine Kumpanen in einem silberfarbenen BMW davonrasten, konnten die Freundinnen von Floren­tina mit Hilfe von Lokalgästen den Brand mit Decken und Mänteln ersticken – dann brachten sie die 35-Jährige mit dem Auto in die Rudolfstiftung.

Zustand kritisch.
Wie ÖSTERREICH berichtete, wurde die Rumänin sofort auf die AKH-Intensivstation für Schwerbrandverletzte überwiesen. Ihr Zustrand ist laut Spitals-Infos stabil, aber weiterhin kritisch.

Festnahme
Am Montag dann der erste Fahndungserfolg, den die Polizei aber nicht publik machen wollte: Der Chauffeur, der mit dem silbernen BMW in Wien herumkutschierte, wurde nach einem Tipp von der Polizei geschnappt und festgenommen. Über ihn erhoffen sie sich Hinweise, wo sich der Boss der Schlägertruppe und dessen Cousin versteckt haben.

Nach Holland abgesetzt
Rotlicht-Gerüchten zur Folge dürfte sich „Cretu“, der auch Drogen zu sich nehmen soll, längst ins Ausland (vermutlich wieder nach Holland) abgesetzt haben. Und noch etwas berichtet die Szene: Schon vor Monaten soll Bogdan N. ein anderes Mädchen schwer misshandelt und gefoltert haben. Angeblich wurde auch die Polizei informiert, die sich aber nicht eingemischt haben soll.

20 Prozent der Haut von Florentina M. sind durch das Feuer verbrannt. Jetzt ist auch klar, warum sie so schwer verletzt wurde.
Wien. Der Grund, weshalb die Benzin-Attacke durch Schutzgelderpresser „Cretu“ so lebensbedrohliche Auswirkungen hatte, ist, dass Florentina M. künstlich verlängerte schwarze Haare (eine Hair­extension) hatte sowie einen Push-up-BH trug. Beides enthält viel brennbares Plastik.
Wie Zeugen berichten, machte es bei der Feuer-Attacke durch den Mafioso einen Schnalzer, dann stand Florentina M. ab der Taille in Flammen. Vor Schmerzen schrie die Rumänin auf und es roch noch lange, nachdem das Opfer ins Spital gebracht worden war im „Fantastic“ nach den verbrannten (Plastik-)Haaren.
Florentina M., die mit ihrer Schwester schon seit Jahren in Wien lebt, hat bei der brutalen Attacke Verbrennungen zweiten und dritten Grades am Kopf, im Gesicht und am Oberkörper erlitten. Die Ärzte auf der Intensivstation des AKH sind mit dem Verlauf der Heilung zufrieden, sprechen aber weiterhin von Lebensgefahr für die Rumänin.

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