Vater tot

Schuss- Attacke: ‚Ich habe überlebt‘

24.07.2011

Mann schoss auf Familie. Kinder sahen alles: Opa tot, Oma & Papa verletzt

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Arwen (7) und Ines (5) mussten zusehen, wie ihr Opa erschossen wurde. Nun konnten sie Papa Adinel, der die Attacke verletzt überlebte, in die Arme schließen.

Ein Jahre zurückliegender Streit um ein Motorrad dürfte der banale Auslöser für das Schussattentat von Johann N. (48) auf eine  rumänische Familie in Traun (OÖ) gewesen sein. Der Ex-KFOR-Soldat hatte es auf Alexandru H. abgesehen: Wie berichtet, feuerte er mit einem Kleinkalibergewehr auf den 65-Jährigen. Drei Kugeln trafen den Mann – jede für sich wäre tödlich gewesen, so das Obduktionsergebnis.

Auch seine Frau Olga wurde getroffen, eine Not-OP im Linzer AKH rettete der 63-Jährigen nach einem Bauchdurchschuss das Leben. Die Enkelkinder Arwen und Ines sahen alles. Auch wie ihr Vater Adinel (37) den Attentäter überwältigte und selbst einen Bauchstich erlitt.


ÖSTERREICH traf Adinel im UKH Linz zum Interview.


ÖSTERREICH: Was ist am Freitagabend passiert?
Adinel H.: Meine Töchter waren mit meinen Eltern bei Verwandten in Traun, eine Tante aus Amerika war zu Besuch. Ich holte die Mädchen ab, parkte das Auto vor dem Haus. Die beiden waren gerade eingestiegen, als der erste Schuss fiel. Ich sah, wie meine Mutter getroffen wurde, dann mein Vater, eine Hülse traf die Autoscheibe.
ÖSTERREICH: Was taten Sie?
H.: Ich wollte meine Eltern, meine Kinder beschützen. Ich stieg aus, er zielte auf mich, es kam zum Zweikampf, bis ich ihn zu Boden drücken konnte. Die Verzweiflung gab mir Kraft. Ich habe nach Polizei geschrien, ihn aufgefordert, das Gewehr herzugeben. Er wimmerte, dass er keine Luft bekommt, ich soll mein Knie von seiner Brust nehmen.
ÖSTERREICH: Sie konnten ihm die Waffe abnehmen?
H.: Irgendwann ließ er los. Da fühlte ich mich sicherer. Doch er öffnete seine Jacke, ich dachte, er zieht einen Revolver. Ich bin wieder auf ihn los und er rammte mir das Messer in den Bauch. Ich rettete mich ins Auto, fuhr los, wollte unbedingt die Kinder wegbringen. Doch ich konnte doch nicht meine Eltern zurücklassen. Also bin ich umgedreht. Ich war so hilflos: Keiner hat das Fenster aufgemacht, keiner hat die Rettung oder die Polizei gerufen. Dabei habe ich so laut geschrien, mein Vater auch und die Kinder …
ÖSTERREICH: Wie geht es den beiden Mädchen?
H.: Vor allem meine ältere Tochter Arwen hat alles genau gesehen – das muss ich ihr jetzt erklären. Die beiden waren so froh, als sie am Samstag gesehen haben, dass es mir gut geht, als ich die Intensiv verlassen konnte.

Interview: Jessica Hirthe

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