Strache-Bilder

Stellungnahme von Rechtsextremist Andreas Thierry

29.01.2007

Rechtsextremist Andreas Thierry meldet sich erstmals zu Wort: "Viel Geld für ein paar Lügen".

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Zur Foto-Affäre um Heinz-Christian Strache hat sich nun eine jener Personen zu Wort gemeldet, die sich mit dem FPÖ-Obmann auf den Bildern befinden sollen, die angebliche Wehrsportübungen Straches dokumentieren und die er selbst als Paintball-Spiele bezeichnet hat. Franz Radl jun., der in den neunziger Jahren wegen des Briefbombenterrors angeklagt, aber freigesprochen worden war, und zudem wegen Wiederbetätigung vor Gericht stand, schickte der APA am Sonntagabend eine Erklärung von Andreas Thierry, einem der derzeit aktivsten Proponenten des rechtsextremen Spektrums.

"Treibjagd"
Die Mailadresse Radls lässt laut Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (DÖW) übrigens auf eine enge Verbindung zu Gerd Honsik, dem nach seiner Verurteilung nach dem Verbotsgesetz nach Spanien geflüchteten Neonazi, schließen. Unter dem Titel "Viel Geld für ein paar Lügen. Warum ich HC Strache denunzieren soll" spricht Thierry von einer "Treibjagd" gegen den FPÖ-Chef. Der Rechtsextremist behauptet, er werde "von Journalisten belästigt". Und weiter: "Man möchte, dass ich kompromittierende Dinge über Strache erzähle, gleichgültig ob sie wahr oder falsch sind."

10.000 Euro
Eine Distanzierung Thierrys vom Rechtsextremismus gibt es nicht: "Ob ich tatsächlich als 'Kernperson des Rechtsextremismus' (...) anzusehen bin, sei dahingestellt", heißt es lapidar. Weiters behauptet Thierry, "dass in nationalen Kreisen nach belastenden Fotos für Strache gefragt wurde und dabei für ein Foto EUR 10.000,- (!) geboten worden wäre" (Fehler im Original, Anm.) "Wenn aber bereits für ein Foto EUR 10.000,- bezahlt worden wäre (und offensichtlich auch bezahlt worden ist), dann hätte die Medien-Mafia wohl mehr als 30 Silberlinge springen lassen, wenn ich die mir angebotene Rolle als Judas angenommen und mitgespielt hätte", so Thierry.

Gegen geistige Fremdbestimmung
Er habe aber aus mehreren Gründen jegliches Interview abgelehnt, heißt es in der Stellungnahme weiters. Zum einen kenne er "diese Kampagnen nur zu gut aus eigener Erfahrung". Zum Zweiten sei er "seit rund zwei Jahrzehnten (...) gegen die geistige Fremdbestimmung unserer Heimat aktiv und habe der von den alliierten Siegermächten lizensierten Presse noch nie Interviews gegeben". Thierry weiter: "Im Gegenteil - ich lehne jede Kooperation mit den Feindmedien ab, da sie das eigentliche Machtinstrument des US-Vasallensystems darstellen. Die Politik vollzieht in den sog. westlichen Demokratien lediglich die Vorgaben der Medien nach."

Verbotsgesetz
Dann wendet sich der Rechtsextremist gegen das Verbotsgesetz: "Der eigentliche Skandal an der ganzen Angelegenheit sind mit Sicherheit nicht ein paar alte Fotos, sondern die Tatsache, dass in Österreich seit 1945 ein weltweit und vielleicht auch weltgeschichtlich einmaliges Instrumentarium zur Verfolgung missliebiger Meinungen und deren Vertreter vorhanden ist - und je nach Bedarf eingesetzt wird." Die FPÖ sei gut beraten, "wenn sie sich ihrer eigenen Parteigeschichte erinnert und wieder Partei für die Verfolgten ergreift".

Es seien "längst keine Einzelfälle oder Wirrköpfe mehr, sondern die Zahl der Verfolgten des NSDAP-Verbotsgesetzes hat in den letzten 15 Jahren rund 300 Personen betroffen. Darunter zuletzt auch die prominenten Fälle David Irving und John Gudenus", behauptet Thierry. Und weiter: "Wenn die FPÖ nicht erkennt, dass das eigentliche Problem das verfassungswidrige Verbotsgesetz ist, läuft sie nicht nur Gefahr ihren derzeitigen Obmann verlieren, sondern sich selbst lahmzulegen."

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