Hirtenberg

Vorwürfe nach Tod eines Häftlings

22.02.2017

Eine bereits angesetzte Operation soll aus Zeitgründen einfach abgeblasen worden sein.

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Nach dem plötzlichen Tod eines 55-jährigen Häftlings in der Justizanstalt Hirtenberg Anfang Dezember 2016 erheben die Hinterbliebenen des Mannes nun schwere Vorwürfe. Der Gefangene soll seit einem halben Jahr über starke Bauchschmerzen geklagt haben. Vom Anstaltsarzt habe er jedoch zunächst nur Infusionen und Schmerzmittel bekommen.

OP-Termin

Zwei Monate sollen vergangen sein, bis der immer wieder auf seine massiven Schmerzen hinweisende 55-Jährige endlich in ein Wiener Krankenhaus verlegt und näher untersucht worden war. In dem Spital stellten die Ärzte schließlich einen Hodenbruch fest und setzten für 16. November 2016 einen OP-Termin an. Der Eingriff wurde jedoch – angeblich aus Zeitgründen – kurzfristig abgeblasen und der Häftling wieder zurück nach Hirtenberg verlegt, wo sich sein Zustand massiv verschlechterte. Nach einem neuerlichen Besuch im Spital diagnostizierten Ärzte eine Bauchspeicheldrüsen-Entzündung. Am nächsten Tag starb der Mann.

„Ich gehe davon aus, dass entweder den Anstaltsarzt oder das Spital ein Verschulden trifft“, sagte der Anwalt der Familie Mirsad Musliu.

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