Auffrischung bringt maximalen Schutz

Immer mehr Impf-Durchbrüche

22.10.2021

Auch viele Prominente betroffen.

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Wien. Mit Corona infiziert trotz vollständiger Impfung. Das Phänomen Impfdurchbrüche kommt immer öfter vor. Bekannteste Beispiele:

  • Monica Weinzettl. Die Kabarettistin und Schauspie­lerin (MA 2412, Trautmann, Muttertag) ist coronapositiv, obwohl sie längst doppelt geimpft ist. Auf Facebook schreibt sie: „Der Spruch aus dem chinesischen Glückskeks sagt, dass ich nächste Woche schwungvoll zurück­komme. Ich bin optimistisch, denn schließlich kommen ja das Virus und das Keks aus demselben Herstellerland.“
     
  • Christoph Baumgartner. Der Nationalteam-Kicker begab sich in Quarantäne, zeigt keine Symptome.
     
  • Politiker. Anfang des Monats gab es einen Cluster in Salzburger ­Politikerkreisen. Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) war einer der Betroffenen.
     
  • Entertainment. „Ich bin drei Tage durch die Hölle ­gegangen“: Patricia Kelly (Kelly Family) musste sogar in Spitalsbehandlung. Schlagerstar Tony Marshall geht es nur langsam besser.


    21.779 Geimpfte haben sich mit Corona infiziert

0,4 %. In Österreich hat es bisher 21.779 vollständig Geimpfte erwischt (Daten: AGES). Das klingt nach viel, ist in Relation zu den mehr als 5,3 Millionen Menschen, die sich gegen Covid-19 schützen haben lassen, eine geringe Menge. Aktueller Stand: Pro 1.000 geimpfter Personen kommt es zu vier Durchbrüchen (0,4 %).

Anstieg. Allerdings nimmt die Rate der Durchbrüche schnell zu. Seit Anfang Februar waren es von 215.234 Corona-Fällen 10,1 %, die trotz Impfung erkrankt sind. In den letzten vier Wochen erhöhte sich die Zahl sogar schon auf 33,7 %.

Laut AGES war dieser Anstieg zu erwarten. Mit steigendem geimpftem Bevölkerungsanteil kommt es eben zu mehr Impfdurchbrüchen.

Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres: „Die Erfahrungen aus Israel zeigen uns, dass der Impfschutz nach einigen Monaten nachlässt und es zu mehr Impfdurchbrüchen kommt.“ Er appelliert, die Auffrischung wahrzunehmen. Die Empfehlung des Nationalen Impfgremiums: Bewohner von Alters- und Pflegeheimen sowie über 65-Jährige sollen die Impfung 6 bis 9 Monate nach der letzten bekommen. Alle anderen 9 bis 12 Monate danach. Aktuell ist jeder dritte Infizierte bereits geimpft.


Virologin: "Impfung ist bei vielen zu lange her"

Auf oe24.TV erklärt Expertin Janine Kimpel, warum es mehr Impfdurchbrüche gibt.

Innsbruck. Die Impfung schützt, da sind sich alle ­Experten einig. Auch ein Durchbruch bringt den meisten Betroffenen nur sehr milde Symptome. Für die Virologin Janine Kimpel von der MedUni Innsbruck sind ansteigende Impfdurchbrüche derzeit nur ­logisch. Der erste Grund: „Weil der Anteil an Geimpften in der Bevölkerung steigt. Auch wenn 100 % der Bevölkerung geimpft wären, würden wir noch Infektionen sehen.“

  • Lange her. Der zweite Grund ist, dass die Impfung bei vielen bereits relativ lange zurückliegt: „Wir haben Anfang des Jahres begonnen zu impfen – natürlich erst einmal mit den ­Risikogruppen, bei denen das Immunsystem nicht so gut ist. Dass die jetzt nicht mehr vollständig geschützt sind, ist nicht sehr verwunderlich.“
  • Schutz. Die Auffrischungs­impfung wird die Wirksamkeit wieder „boosten“.
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