Tunesier kehrte trotz Abschiebung zurück

Frau vergewaltigt: Täter hätte nicht in Österreich sein dürfen

24.03.2023

Neue Details im Fall der am Samstagmorgen in Wien-Brigittenau vergewaltigten Frau: Der 24-jährige Tunesier soll sie bereits zuvor in einer Disco belästigt und sie schließlich durch halb Wien unbemerkt verfolgt haben. Außerdem war der mutmaßliche Täter offenbar illegal im Land.

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Wien. Der 24-Jährige, der am vergangenen Samstagmorgen in Wien-Brigittenau eine 26 Jahre alte Frau vor der U-Bahn-Station Jägerstraße missbraucht haben soll, hatte diese bereits in einer Disco belästigt, in der sich die junge Frau bis gegen 5.00 Uhr aufhielt. Danach verfolgte er sie - von der 26-Jährigen unbemerkt - durch die halbe Stadt, nämlich von Meidling bis in die Brigittenau, wie die jüngsten Erhebungen gezeigt haben.

Überwachungskamera beweist Verfolgung

Demnach sprach der Mann die 26-Jährige schon in der Disco an und drängte sich ihr beim Tanzen auf. Als sie sich auf den Heimweg machte, ging er ihr nach, was sie nicht mitbekam. Selbst als sie die U-Bahn-Linie wechselte und in die U6 umstieg, blieb er an ihren Fersen, wie Bilder aus Überwachungskameras der Wiener Linien belegen.

Die Frau fühlte sich längst wieder sicher, als sie in der U6-Garnitur plötzlich wieder mit dem 24-Jährigen konfrontiert war, der auf sie zukam, sie belästigte und körperliche Annäherungsversuche unternahm. Sie wehrte ihn ab und suchte bewusst das Gespräch mit einem Pärchen, worauf sich der 24-Jährige zurückhielt. Diese Situation nutzte die Frau, um an einer Station schnell die Garnitur zu wechseln, als die U-Bahn Halt machte.

Vergewaltiger nach Abschiebung wieder in Österreich

Abgeschüttelt hatte sie den Mann damit nicht. An ihrem Ziel angelangt, riss der 24-Jährige sie beim Verlassen des Stationsbereichs Jägerstraße in Missbrauchsabsicht zu Boden. Wie sich mittlerweile herausgestellt hat, war der Tunesier mangels einer Aufenthaltsberechtigung bereits ein Mal aus Österreich abgeschoben worden. Im Vorjahr kam er dann wieder illegal ins Land, diesmal überhaupt ohne Papiere. Er ging zuletzt offenbar weder einer geregelten Beschäftigung nach noch hatte er einen offizielle Meldeadresse.

Der Tatverdächtige befindet sich mittlerweile in U-Haft, die vorerst bis 3. April befristet ist. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Tunesier wegen Vergewaltigung. Der bisher Unbescholtene bestreitet weiter alles und behauptet einvernehmlichen Sex.

Entgegen seiner Darstellung schildern neben der betroffenen Frau aber auch Zeugen, der Verdächtige sei am Leipziger Platz über die Frau hergefallen und habe sie mit Gewalt zur Duldung geschlechtlicher Handlungen genötigt. Die 26-Jährige wurde dabei verletzt, Passanten kamen ihr zu Hilfe, ein Mann verfolgte den flüchtenden Tatverdächtigen und sorgte dafür, dass dieser von der Polizei festgenommen werden konnte.

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