Überraschende Prognose

Weniger Migration nach Österreich als erwartet

23.11.2017

Dennoch ist Zuwanderung Hauptfaktor für Bevölkerungszuwachs.

Zur Vollversion des Artikels
© APA/ROBERT JAEGER
Zur Vollversion des Artikels

Die Migration nach Österreich wird in den kommenden Jahren doch nicht so rasch ansteigen wie erwartet. Das geht aus der neuen Bevölkerungsprognose der Statistik Austria hervor, die am Donnerstag in Wien präsentiert wurde. Das Jahr 2015 sei ein "Ausnahmejahr" gewesen. Dennoch ist es die Zuwanderung, die langfristig für das heimische Bevölkerungswachstum sorgt.

Bis 2020 wird die Bevölkerung aufgrund der Zuwanderung jährlich um 46.000 Personen wachsen, prognostizierte Konrad Pesendorfer, Generaldirektor der Statistik Austria: "Das Jahr 2015 hat eine Ausnahmesituation dargestellt, die Zuwanderung beginnt sich schneller als von uns ursprünglich erwartet zu normalisieren." 2015 ist die Bevölkerung durch Migration um 113.100 Personen gewachsen, im vergangenen Jahr nur mehr um 64.700 Personen.

© APA

Eine große Gruppe der Zuwanderer (neun Prozent) sind Personen, die in Österreich geboren sind. "Sie haben aus beruflichen Gründen oder zum Studium für eine Zeit im Ausland gelebt und ziehen nun zurück", erklärte Alexander Hanika, der die Bevölkerungsprognose erstellt hat. Die Hälfte der internationalen Zuwanderer kommt aus EU- oder EFTA-Ländern. 17 Prozent stammen aus europäischen Drittländern und der Türkei, ein knappes Viertel ist außerhalb Europas geboren. Am mobilsten sind junge Erwachsene zwischen 20 und 30 Jahren, sie wandern am ehesten zu oder ab.

Die Zahl der im Ausland geborenen Bevölkerung wird in allen Bundesländern weiter ansteigen. Im Jahr 2080 wird etwas mehr als ein Viertel der Menschen, die in Österreich leben, nicht in Österreich geboren sein. Aktuell findet sich der höchste Anteil in Wien, das wird sich auch bis 2080 nicht ändern.

Zur Vollversion des Artikels