Rudolf Gehring

Abtreibungsgegner bei BP-Wahl dabei

25.03.2010

Damit rittern insgesamt drei Kandidaten um das höchste Amt im Staat.

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Bundespräsident Heinz Fischer und die freiheitliche Präsidentschaftskandidatin Barbara Rosenkranz bekommen Gesellschaft im Rennen um die Hofburg: Rudolf Gehring, Obmann der "Christlichen Partei Österreichs" (CPÖ), hat nach eigenen Angaben deutlich mehr als die für ein Antreten notwendigen 6.000 Unterstützungserklärungen beisammen, wie er am Donnerstag mitteilte. Nicht geschafft hat es hingegen Ulrich Habsburg-Lothringen. Schon mitten im Wahlkampf ist mittlerweile Rosenkranz, gegen die Donnerstagabend auch eine Kundgebung in Wien stattfindet.

7.000 Unterschriften
Freitagmittag will Gehring seine gesammelten Unterstützungserklärungen, er rechnet mit über 7.000, im Innenministerium einreichen - zuvor sind allerdings Vertreter von Fischers Wahlkampfteam an der Reihe. Gehring, der beruflich im Immobilienbereich tätig ist, beschreibt sich selbst jedenfalls als einzigen Kandidaten, der "die heute von so vielen Seiten bedrohte christliche Identität und Tradition Österreichs" verkörpere.

Gegen Abtreibung
Eines der zentralen Anliegen des 61-jährigen Niederösterreichers (geboren am 17. August 1948) ist der "Lebensschutz", er tritt also sowohl gegen Abtreibung als auch gegen Euthanasie auf, die Fristenlösung müsse außerdem langfristig abgeschafft werden, forderte Gehring. Auch gegen Kinder- und Familienfeindlichkeit engagiere er sich als "aktiver Familien- und Großvater" mit vier Töchtern und fünf Enkelkindern. Prinzipiell sei er "das einzige realistische Angebot für ÖVP-Wähler", freilich als "Kandidat der Bürger und nicht der Apparate". Seinen Wahlkampf finanziere er über viele kleine Spender, so Gehring, Plakate werde er nicht einsetzen.

Habsburg-Lothringen schaffte es hingegen eigenen Angaben zufolge nicht, die notwendigen 6.000 Unterschriften zu sammeln. In einer Aussendung beklagte er "massive Behinderungen" seitens der Gemeindeämter und Magistrate, so habe es etwa teilweise keine Formulare gegeben. Nach dem sogenannten Habsburger-Gesetz wäre es ihm zwar ohnehin verboten gewesen, für das Amt zu kandidieren, einen Wahlvorschlag wollte er aber einreichen, um das Verbot beim Verfassungsgerichtshof bekämpfen zu können. Laut seinem Anwalt behält sich Habsburg-Lothringen in der Causa eine Beschwerde beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte vor.

Rosenkranz im Wahlkamp
Mitten im Wahlkampf ist mittlerweile die freiheitliche Präsidentschaftskandidatin, obwohl die offizielle Auftaktveranstaltung erst nach Ostern stattfinden soll. Am Donnerstag bewarb Rosenkranz jedenfalls schon einmal kräftig die "Familie als Grundwert unserer Gesellschaft", eines ihrer Wahlkampfthemen. Die aktuelle Spardebatte im Familienbereich müsse beendet werden, forderte sie bei einer Pressekonferenz, notwendig sei stattdessen eine ökonomische Stärkung für Familien. Kalt lässt Rosenkranz offenbar eine gegen sie gerichtete Protestkundgebung, die Donnerstagabend in Wien stattfindet: Jeder könne seine politische Einstellung auf die Art und Weise darstellen, wie er möchte, so die Freiheitliche. Man kenne solche "Inszenierungen" ja aus der österreichischen Politik, etwa aus Zeiten der schwarz-blauen Regierung.

Beim "Lichtertanz gegen Rosenkranz " bei der Hofburg in Wien werden laut den Organisatoren mehrere tausend Teilnehmer erwartet. Auf das Anliegen, wonach in der Gesellschaft und auch in der Hofburg kein Platz für rassistische Politik sein dürfe, soll unter anderem mit Redebeiträgen von Künstlern und anderen Persönlichkeiten, etwa dem Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde, Ariel Muzicant, aufmerksam gemacht werden. Weiters sind Musikeinlagen geplant, die Fackeln für das "Lichtermeer" sollen um 21 Uhr entzündet werden. Wegen einer Demonstration ab 17 Uhr von der Universität Richtung Hofburg muss der Verkehr kurzfristig örtlich umgeleitet werden.

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