'Zu viel Bürokratie'

Ärzte attackieren Österreichische Gesundheitskasse

09.08.2025

Die steirische Ärztekammer übt scharfe Kritik an der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK).

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© APA/JAKOB LANGWIESER
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Es fehle an jungen Ärzten, rund ein Drittel der Kassenstellen könne nicht nachbesetzt werden, sagt Vizepräsident Peter Schmidt laut "ORF Steiermark". In der Steiermark seien 44 % der niedergelassenen Ärzte älter als 55 Jahre – etwa 400 von 900 – was den Personalmangel verschärfe. Gleichzeitig würden zu viele Mittel für Verwaltung statt für Patientenversorgung ausgegeben. Die Kammer fordert daher eine Überprüfung der Kostenstrukturen und mehr Sparsamkeit, "damit möglichst viele Gelder bei der Patientenversorgung bleiben", so Peter Schmidt.

Besonders Kassenstellen müssten attraktiver werden, vor allem für Ärztinnen mit Kindern, die sich im aktuellen System nicht mehr zurechtfinden würden "und deshalb Wahlärztinnen werden". Eine Entbürokratisierung im niedergelassenen Bereich sei dringend nötig, um den Beruf wieder anziehender zu gestalten.

1.800 Stellen müssen nachbesetzt werden 

In den nächsten zehn Jahren müssen in der Steiermark rund 1.800 Stellen nachbesetzt werden. Gleichzeitig müsse die Abwanderung junger Mediziner ins Ausland gestoppt werden. Viele zieht es nach Deutschland, wo Fachausbildungsplätze oft leichter zu bekommen sind und Gehälter etwas höher liegen. Etwa ein Drittel der neu ausgebildeten Ärzte verlässt so die Steiermark dauerhaft – ein Trend, den die Ärztekammer dringend umkehren will.

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