Frischer Wind

Am Donnerstag steht Rot-Grün in Wien

09.11.2010

Nur noch die Punkte Personal und 100-Euro-Öffi-Karte sind noch offen.

Zur Vollversion des Artikels
 
Zur Vollversion des Artikels

Offiziell lässt der Wiener Bürgermeister noch allerletzte Restzweifel offen: „Sagen wir, Rot-Grün ist zu 90 Prozent fix.“ Dennoch konnte er gestern schon ein – „in allen Grundzügen mit den Grünen abgesprochenes, sparsames“ – Stadtbudget präsentieren. Womit von den letzten großen Brocken in den rot-grünen Verhandlungen nur noch zwei Punkte offen sind: Personal und ein „symbolhafter Erfolg, der eine grüne Handschrift signalisiert“, so ein Verhandler. Immerhin muss Maria Vassilakou am Sonntag in der Landesversammlung der Grünen eine Mehrheit für die Regierungsbeteiligung erzielen.

Vassilakou erhält ein absolutes Top-Ressort
Praktisch fix ist, auch wenn laut dem grünen Stadtrat David Ellensohn „darüber noch nicht wirklich geredet wurde“, dass Maria Vassilakou ein „wichtiges Ressort“ erhalten wird: Logisch ist laut Insidern etwa eine Kombination aus Verkehr und Umwelt oder die Integration, emotional das Lieblingsressort der geborenen Griechin Vassilakou. Dass Alexander Van der Bellen Stadtschulratspräsident wird, scheitert an Verfassungs­realitäten. Weshalb auch noch die Bildung für die grüne Frontfrau im Gespräch ist – das wäre mit Sprachunterricht, Gratiskindergarten und Co. einer der wichtigsten Investitionsschwerpunkte Wiens.

Häupl: „Haben kein Geld für riesige Extrawürste“
Und eben weil so viel Geld in die Bildung fließe, hat Häupl den Grünen signalisiert: „Wir haben kein Geld für Extrawürste.“ Die Chancen, dass der grüne Wahlkampf-Hit mit der Öffi-Jahreskarte um 100 Euro umgesetzt wird, sanken bei den letzten Gesprächen zwischen Häupl und Vassilakou am Dienstag spürbar. „Es gibt Spielräume, aber die sind klein. Für die ganz großen Wünsche wird es wohl nicht reichen“, gestand auch Ellensohn ein.

Umso rascher will man abschließen: Heute in den Abendstunden, spätestens Freitag soll die erste rot-grüne Koalition Österreichs stehen. Zur Enttäuschung vieler wohl aber ohne die ganz großen Würfe, die mancher Beobachter erhofft hatte.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel