Zogajs beantragen Visa

Arigona vor Rückkehr nach Österreich

18.10.2010


Voraussetzungen für Anträge auf Wiederreise laut Volkshilfe erfüllt.

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© Helmut Klein
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Die Familie Zogaj, die Mitte Juli in den Kosovo ausreisen musste, weil ihr kein Bleibrecht in Österreich gewährt wurde, wird in den nächsten Tagen die Visa für die Wiedereinreise beantragen. Das ist nun möglich, weil Mutter Nurije von ihrem Mann im Kosovo geschieden wurde und ihr die Obsorge über die beiden minderjährigen Kinder Albin (9) und Albona (10)  übertragen wurde, berichtete Walter Deil von der Volkshilfe.

Einreise innerhalb von vier Wochen

Die 18-jährige Arigona werde selbst ein Schülervisum beantragen. Mit einem solchen wollen auch ihre Geschwister zurück nach Österreich, Nurije Zogaj hat die Zusage ihres früheren Arbeitgebers, dass sie sofort wieder anfangen kann und möchte ein Arbeitsvisum bekommen. "Unseres Erachten sind jetzt alle rechtlichen Rahmenbedingungen für eine legale Wiedereinreise erfüllt", sagte Christian Schörkhuber, Leiter der Flüchtlings- und Migrantenbetreuung bei der Volkshilfe Oberösterreich.

Deil rechnete damit, dass nach der Einbringung der Anträge eine Wiedereinreise der Familie innerhalb von vier Wochen möglich sein werde. Eine rasche Abwicklung wäre im Sinn der Kinder, damit Albin und Albona in der vierten Klasse Volksschule in Frankenburg und Arigona in der 2. Klasse der HBLA in der Linzer Landwiedstraße ins laufende Schuljahr einsteigen können. Bleiben könne die Familie wieder im Haus jenes Freundes, in dem sie schon früher wohnten.

Nurije einigermaßen stabil

Die in Österreich psychisch angeschlagene Nurije Zogaj sei nun einigermaßen stabil, sagte Deil. Die Hoffnung helfe stark mit. Vor allem die Kinder freuen sich darauf, ihre Freunde und Schulkollegen möglichst bald wieder zu sehen. Die Familie sei aber "geschockt" über den Unfall des Ungenacher Pfarrers Josef Friedl. Der 66-jährige Geistliche, der sich über Jahre hinweg um die Familie Zogaj gekümmert hatte, sei nach einem Radunfall außer Lebensgefahr, müsse aber weiterhin künstlich beatmet werden.

Arigona Zogaj, ihre minderjährigen Geschwister und ihre Mutter waren diesen Juli nach knapp acht Jahren Aufenthalt in Österreich in den Kosovo ausgereist, nachdem sie in Österreich kein Bleiberecht bekommen hatten. Der Vater war 2001 illegal nach Österreich gekommen, seine Familie folgte 2002. Alle beantragten Asyl. Sie hatten sich während des Jahre dauernden Verfahrens im oberösterreichischen Frankenburg integriert, bekamen zuletzt aber kein Bleiberecht. Ende September 2007 wurde die Familie abgeschoben - mit Ausnahme von Arigona Zogaj, die vorübergehend untertauchte, und ihrer Mutter. Nach ihrem Wiederauftauchen wurde der damals 15-jährigen Arigona, ihrer Mutter und den zwei später wieder nach Österreich zurückgekommenen minderjährigen Geschwistern der Aufenthalt bis zum heurigen Schulschluss gestattet.

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