Zeichen setzen

Beamte läuten den Streik ein

28.11.2009

520.000 Handelsangestellte freuen sich über 1,5 Prozent Gehaltsplus. Bei den Beamten (nur 0,7%) steuert am Montag alles Richtung Streik.

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Bei den Verhandlungen der Gehälter für die rund 350.000 Beamten in Österreich kündigt sich für Montag der nächste Krach an. Die Regierung hat ihr Angebot einer Gehaltserhöhung von 0,5 auf 0,7 Prozent verbessert. Das war’s dann. Mehr wird nicht geboten. Es ist kein Geld da.

Doch der einflussreiche Christgewerkschafter Fritz Neugebauer fordert für seine Beamten mindestens 0,9 Prozent – sonst drohen Konsequenzen. Am Montag soll es Neugebauer zufolge sogar einen ersten „Vorratsbeschluss geben“. Der Weg in Richtung Streik wäre damit frei. Was Proteste auf Beamtenebene konkret bedeuten würden: Chaos an den Schulen (wenn die Lehrer den Dienst verweigern), Behördenwege werden zur lähmenden Tortur. Reisepass bis Führerschein – alles bleibt liegen.

Regierung: „Beamte haben ja 100%ige Job-Garantie“
Doch die Chancen auf eine gütliche Einigung stehen schlecht: Aus SPÖ-Kreisen hat ÖSTERREICH am Samstag erfahren, dass Verhandlerin Gabriele Heinisch-Hosek am Montag bei den 0,7 Prozent Regierungsangebot beharren wird. Sie habe schlicht zu wenig Geld von Finanzminister Josef Pröll zugeteilt bekommen und könne nicht mehr ausgeben als vorgesehen.

VP-Finanzstaatssekretär Reinhold Lopatka beharrt ebenfalls auf den 0,7 Prozent. „Der Vorteil der öffentlich Bediensteten: Es gibt eine 100%ige Jobgarantie im öffentlichen Dienst. Hier muss niemand Angst vor Kündigungen haben, während viele andere um ihren Job bangen. Das müssen bei den Gehaltsverhandlungen alle immer im Kopf haben“, sagt Lopatka gegenüber ÖSTERREICH.

Pensionisten und Handelsangestellte erhalten mehr
Allein die laufenden Biennal-Sprünge hätten im vergangenen Jahr 1,8 Prozent Gehaltsplus ergeben. Während bei den Beamten bei 0,7% Gehaltsplus Schluss ist, gibt es ab 2010 für Pensionisten 1,5% mehr aufs Konto plus Einmalzahlung.

Auch die Handelsangestellten dürfen sich freuen. Die 520.000 Beschäftigten bekommen ab 1. Jänner um 1,5 Prozent mehr Gehalt. Kleinere Gehälter sogar mehr, da die Mindeststeigerung 22 Euro pro Monat beträgt.

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