AKP steckt hinter den Veranstaltern

Erdogans Wahlkampf tobt mitten in Wien

24.04.2018

Türkischer Wahlkampf in Wien ist unerwünscht? Er hat längst voll begonnen. 

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Wenn Kanzler Sebastian Kurz keinen Wahlkampf Erdogans in Wien wünscht, kommt er damit viel zu spät. Denn der ist längst in vollem Gange.

Ein Beispiel: Die Union Europäisch-Türkischer Demokraten (UETD) lud am 18. März unter der Schirmherrschaft des türkischen Generalkonsulats zum Filmabend in die Millennium City.

Die UETD mit einem Dutzend Vereinen in der EU gilt als verlängerter Arm der Erdogan-Partei AKP in Wien.

Offiziell wurde der Film Çanakkale 1915 gezeigt, der an die blutige Schlacht von von Gallipoli im Ersten Weltkrieg erinnern soll.

Erdogan-Rede

Doch plötzlich kamen weitere Sequenzen hinzu: Recep Tayyip Erdogan himself spricht per Videobotschaft zu seinen Wählern über das brandaktuelle Gemetzel von Afrin in Syrien und den Einmarsch der türkischen Gebirgsjäger.

Und dann der direkte Wahlkampf für Erdogan: Der heimische UETD-Chef Fatih Karakoca vergleicht bejubelnd die türkische Nationallegende um Gallipoli mit Erdogans blutiger Schlacht um Afrin.

© TZOE

FP: Kriegspropaganda

FPÖ-Bildungssprecher Maximilian Krauss ist natürlich empört: „Erdogan führt längst mit allen Mitteln Wahlkampf in Wien. Diese Kriegspropaganda hat hier nichts verloren.“

UETD will weitermachen. UETD-Vizepräsident Ertu­grul Erkara übermittelte ÖSTERREICH eine Stellung­nahme. Er erklärte, dass die Veranstaltung keinesfalls Wahlkampf gewesen sei, gibt aber zu, dass ein Erdogan-Video gezeigt wur­de. Man lehne Radikalismus und Extremismus ab und halte sich an die Gesetze Österreichs: „Jedoch werden wir im Rahmen der österreichischen Gesetze unsere Tätigkeiten fortführen und unsere Empfehlungen und Ansichten bei den Wahlen einbringen.“Josef Galley

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