Gemeinderatswahlen

Kärnten: SPÖ siegt - Krimi um Klagenfurt

01.03.2015

Das Super-Wahljahr 2015 startete mit den Gemeinderatswahlen in Kärnten.

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© Raunig/TZ Österreich
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Die Gemeinderatswahlen in Kärnten gestalteten sich als Abgesang auf das Haider-Erbe. Die FPÖ stürzte ab. In den Städten profitierte die SPÖ vom blauen Minus: Die Partei von Landeshauptmann Peter Kaiser legte deutlich zu. Am Land holte sich die ÖVP die blauen Stimmen.

FPÖ verliert 13%: Letzte Hoffnung ist Klagenfurt

 

Grafik: Die SPÖ von Landeschef Peter Kaiser legt auf 40,23% zu, die FPÖ verliert.

  • SPÖ: Die SPÖ holte landesweit 40,23%, ein Plus von 3,58% gegenüber der letzten Wahl. Vor allem in den Städten räumten die Roten ab. In Villach und Völkermarkt konnten sie den Bürgermeister mit einer Absoluten holen. Auch in Wolfsberg, St. Veit und Völkermarkt gibt es eine rote Absolute. Klagenfurt hat nun wieder eine rote Mehrheit im Gemeinderat – um das Bürgermeisteramt gibt es nun eine Stichwahl zwischen FPÖ und SPÖ.
  • ÖVP: Die ÖVP konnte vor allem im ländlichen Oberkärnten zulegen. Insgesamt kam die ÖVP auf 22,5% (+2,1%).
  • FPÖ: Die FPÖ wurde in ihrer einstigen Hochburg zerlegt, stürzte um 13% ab und kommt in Kärnten nur noch auf 17,96%.
  • Klagenfurt: Einzig Klagenfurts FPÖ-Bürgermeister Christian Scheider stemmte sich gegen den landesweiten Trend und lag bei der Bürgermeister-Wahl in der Landeshauptstadt knapp vor der SPÖ-Kandidatin Maria-Luise Mathiaschitz.

Kärnten liefert vor allem der SPÖ einen ersten Turbo für das Superwahljahr 2015 mit vier Landtagswahlen: In Burgenland, Oberösterreich, Steiermark und Wien wird heuer gewählt.

Klagenfurt: Stichwahl zwischen FPÖ & SPÖ

Der Krimi geht weiter: Am 15. März soll eine Stichwahl zwischen FPÖ-Stadtchef Christian Scheider und SPÖ-Herausforderin Maria-Luise Mathiaschitz entscheiden Scheider erreichte bei der Bürgermeisterwahl 31,08 Prozent. Mathiaschitz kam auf 30,08 Prozent. Im Gemeinderat nahm die SPÖ mit 30,7 Prozent der FPÖ (24.9 Prozent) die Mehrheit ab. Die FPÖ verlor in Klagenfurt fast 14 Prozent.

 

Grafik: Die SPÖ konnte die FPÖ überholen.

Villach: Triumph für neuen SP-Kandidat

28 Jahre war Helmut Manzenreiter (SPÖ) Villacher Stadtchef. Sein Nachfolger Günther Albel hat nun ebenfalls klar den Bürgermeistersessel errungen. Auch im Stadtsenat erreichte die SPÖ die Mehrheit: „Es ist ein überwältigender Erfolg für die SPÖ und für Villach insgesamt. Wir haben immer gesagt, dass Villach eine ganz klare Mehrheit braucht“, so Albl. ÖVP-Kandidat Peter Weidinger hat Stimmen gewonnen und einen Senatssitz mehr.

 

Grafik: Klare Angelegenheit für SPÖ in Draustadt.

>> Alle Gemeinde-Ergebnisse im Detail

Reaktionen: Kaiser sieht Koalition bestätigt
Kärntens Landeshauptmann und SPÖ-Vorsitzender Peter Kaiser sieht im Ergebnis  eine Bestätigung für seine "Zukunftskoalition" und für seine Partei. "Wir haben gezeigt, dass wir die Partei auf Gemeindeebene sind." Der Aufwärtstrend sei "tendenziell bestätigt" worden. Man werde alles tun, um die Stichwahlen in Klagenfurt und Hermagor für sich zu entscheiden.

FPÖ-Parteichef Christian Ragger will das Wahlresultat nicht mit der Wahl 2009 verglichen haben. "Ich kann eine Jörg-Haider-Gedächtniswahl nicht mit einer normalen Periode vergleichen." Ragger verwies auf die Kommunalwahlen 2003, die Landtagswahl 2013 und die vergangene Nationalratswahl. "Der Trend zeigt ein klares Votum nach oben." Im Parteivorstand am Montag werde man ihm einhellig das Vertrauen aussprechen.

Parteiobmann Christian Benger sieht seine ÖVP im Aufwind und freut sich über zusätzliche Bürgermeistersessel bzw. die Stichwahlen, in die ÖVP-Kandidaten gekommen sind. Nicht ganz so erfreut zeigte sich Benger über das Ergebnis in der Landeshauptstadt: "Klagenfurt ist ein schwieriges Pflaster. Es gibt noch viel zu tun."

Grünen-Landesrat Rolf Holub sagte: "Die Grünen haben eine höhere Stufe erreicht." Erfreut zeigte er sich über einzelne sehr gute Ergebnisse, etwa in Millstatt und Ossiach. Bei den Grünen "hängt es sehr von der Geografie ab".

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