Haiders Nachfolger

Generalsekretär Petzner ist neuer BZÖ-Parteichef

12.10.2008

Der BZÖ-Vorstand kürte den letzten Haider-Vertrauten einstimmig zum neuen Parteichef. Petzner nimmt daher auch am Österreich-Gipfel teil.

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Der erst 27-jährige "Ziehsohn" folgt damit seinem Vorbild Haider nach. Petzner nannte als sein Ziel, im Sinne Haiders Rot-Schwarz verhindern zu wollen. Eine Wiedervereinigung mit der FPÖ sei für das BZÖ kein Thema, hieß es nach dem Vorstand. "Es sind sehr große Schuhe, aber ich werde gehen, nicht fallen", sagte Petzner.

"Jetzt erst recht" müsse es mit diesem BZÖ weitergehen. Haider habe ihm auf die oftmals gestellte Frage, was nach seiner Zeit passieren sollte, geantwortet: "Da musst du das weitertragen und weiterführen", so Petzner. "Das tue ich jetzt, dies ist meine Pflicht und Verantwortung."

"Es geht weiter"
Er habe nach dem Tod Haiders mit vielen, vielen Menschen Gespräche führen dürfen und Hunderte Emails erhalten, so Petzner. Die Menschen hätten vor allem an die Geschlossenheit des Bündnisses appelliert. Jörg Haider habe auch in den schwierigsten Stunden stets gesagt: "Lasst die Köpfe nicht hängen." Diesem "Zukunftsoptimismus" des Landeshauptmanns folgend habe man auch heute gesagt: "Es geht weiter."

Klubchef fehlt noch
Vizeparteichef Herbert Scheibner erklärte, Petzner sei "extrem erfahren". Er habe in den letzten Tagen gezeigt, dass er alles hervorragend gemeistert habe. Der Klubobmann soll in der konstituierenden Sitzung des Parlamentsklubs gewählt werden. Petzner selbst muss formell beim Parteitag zum Bündnisobmann gewählt werden, dafür gibt es noch keinen Termin.

Wie es in Kärnten weitergeht, soll am Montag mitgeteilt werden.

"Österreich-Gespräch" steht
Die Koalitionsverhandlungen werden durch das BZÖ jedenfalls nicht gebremst. Die Orangen nehmen am "Österreich-Gespräch" aller Parteien teil - vertreten durch Neochef Stefan Petzner. Bei der voraussichtlich Dienstag stattfindenden Fünf-Parteien-Runde will er vor allem die Finanzkrise behandelt sehen und eine Reihe von Vorschlägen unterbreiten, etwa einen Mittelstandsfonds.

Blaue tasten sich heran
Eine Wiedervereinigung mit der FPÖ scheint vorerst nicht zu klappen. Das hat Petzner am Sonntagabend rundheraus abgelehnt. Davor hatte der freiheitliche EU-Abgeordnete Andreas Mölzer, langjähriger Weggefährte Jörg Haiders, eine Fusion als Konsequenz aus dem plötzlichen Tod von BZÖ-Gründer Haider in den Raum gestellt. Es sei nun an allen zu überlegen, was das Vermächtnis Haiders sei "und ob eine Kooperation das Vermächtnis sein könnte", so Mölzer, der einst als Chefideologe der FPÖ galt.

Foto: (c) APA

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