Life-Ball 2007

Glawischnigs Loge kostete 4.000 Euro

14.05.2009

4.000 Euro kostete der Life-Ball-Besuch von Eva Glawischnig im Jahr 2007. Bezahlt wurde die Rechnung aus dem Grünen Abgeordnetenfonds.

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Feuer am Dach bei den Grünen: Eva Glawischnig, Chefin der Grünen, hat sich ihre Galerieloge am Life Ball für acht Personen im Jahr 2007 aus der Kasse der Grünen Parlamentarier bezahlen lassen. Kostenpunkt: 4.000 Euro.

Die Abrechnung
Die Abrechnung. ÖSTERREICH liegt die interne grüne Spesenabrechnung aus dem Jahr 2007 vor (siehe Faksimile unten). Darin wird am 15. März 2007 folgender Buchungstext ausgewiesen: „Lifeball: Galerieloge 8 P-Glawischnig. Soll: 4.000 Euro.“

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Bezahlt wurde die Loge aus dem Geld des Grünen Abgeordnetenfonds, in den die grünen Mandatare jeweils fünf Prozent ihres Bruttoeinkommens einzahlen. Zu Ende gedacht, handelt es sich hier also um Steuergelder, da die Abgeordneten vom Staat bezahlt werden.

© Georg Hochmuth
Foto: (c) Georg Hochmuth

Charity-Event
2007 war Eva Glawischnig noch nicht einmal grüne Parteichefin, sondern dritte Nationalratspräsidentin, musste also nicht offiziell repräsentieren. Und: Sie verdiente damals rund 13.000 Euro brutto im Monat.

Gemeinsam mit Ehemann
Auf den Fotos von ihrem Auftritt auf dem Charity-Event im Jahr 2007 (siehe rechts) ist sie als strahlende Prinzessin an der Seite ihres Ehemanns und Life-Ball-Prinzen Volker Piesczek zu sehen. Er begleitete sie damals offiziell.

Auf die Frage, welche weiteren sieben Abgeordneten mit Glawischnig auf dem Life Ball 2007 waren und so in den Genuss des 4.000-Euro-Events kamen, weiß Glawischnigs Büroleiter Oliver Korschill keine Antwort. Glawischnig-Ehemann Piesczek habe sich den Life-Ball-Einsatz aber jedenfalls selbst bezahlt, so Korschill.

Glawischnig: „Absolut saubere Lösung.“
Klar ist: Der Grüne Abgeordnetenfonds wurde gegründet, um wohltätige Projekte zu unterstützen und um Spielraum für Sonderausgaben zu haben. Eva Glawischnig betont gegenüber ÖSTERREICH: "Meine Vorgangsweise ist absolut korrekt. Ich kann nur so viel aus dem Abgeordnetenfonds nehmen, wie ich auch hineinbezahlt habe. Also habe ich eigentlich alles selbst bezahlt.“ Und: Das Buchen der Loge sei quasi die Charity-Gabe an den Life Ball gewesen.

Dass die Optik bei Glawischnig - sie hätte sich ihren Auftritt mit einem Monatssalär von 13.000 Euro locker auch selbst bezahlen können - schief ist, weist sie zurück: "Minister nehmen das Geld für die Life-Ball-Karten aus der Amtspauschale, wir zahlen selbst aus unserem Abgeordneten-Topf. Das ist transparent, dazu stehe ich.“

Grün-Wahlkampf am Ball
Eva Glawischnig wird jedenfalls heuer wieder Gast am Life Ball sein - und zwar gemeinsam mit der grünen EU-Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek, die dort eine Art „Wahlkampfparty“ feiern will - und diesmal die Loge für mehrere Grün-Abgeordnete auf ihren Namen gebucht hat.

Die Rechnung für die Karten, die zwischen 150 und 400 Euro kosten, wurde dem grünen Parlamentsklub vom Life Ball bereits zugesandt. Ein Grünen-Sprecher betont aber: „Diese Rechnung kommt nur aus organisatorischen Gründen zum Grünen Klub. Wir stellen den einzelnen Abgeordneten die Kosten für die Karten weiter in Rechnung.“ Noch wurden die Karten für das Event den grünen Abgeordneten allerdings nicht zur Bezahlung weitergereicht.

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