EU-Wahl

Grüne: Diskussion über Voggenhuber entfacht

29.01.2009

Heftiger Streit bei den Grünen: Die Solidaritätskandidatur von Voggenhuber bei den EU-Wahlen löst unterschiedlichste Reaktionen aus.

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© APA/Herbert Neubauer
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Die Salzburger Grünen stellen sich hinter den EU-Abgeordneten Johannes Voggenhuber und seine für die EU-Wahl im Juni angekündigte "Solidaritätskandidatur" auf einem hinteren Listenplatz. Sollte Voggenhuber versuchen, durch einen Vorzugsstimmenwahlkampf auch den Sprung ins EU-Parlament zu schaffen, hätte Landessprecher Cyriak Schwaighofer damit kein Problem. Er empfiehlt dem erweiterten Bundesvorstand die Kandidatur anzunehmen.

"Wenn so viele Bürger glauben, Johannes Voggenhuber sollte für die Grünen im EU- Parlament sitzen, dann soll das auch so sein." Der EU- Abgeordnete werde in Salzburg besonders geschätzt, betont Schwaighofer.

Wenig Unterstützung aus Wien und NÖ
Mit wenig Unterstützung für sein Vorhaben kann der Grüne EU-Abgeordnete Johannes Voggenhuber aus Wien und Niederösterreich rechnen. Sowohl die Grüne Klubobfrau im Rathaus, Maria Vassilakou, als auch Gemeinderätin Sigrid Pilz stellen sich als Mitglieder im Erweiterten Bundesvorstand hinter Bundessprecherin Eva Glawischnig und die am Bundeskongress getroffene Personalentscheidung. Ähnlich äußerte sich auch Thomas Huber, Landesgeschäftsführer der NÖ Grünen. "Für mich ist wichtig, dass Ulrike Lunacek und Eva Lichtenberger die nächsten Grünen Abgeordneten im Europa-Parlament sein werden", stellte Vassilakou klar.

Wortkarg gab sich der Abgeordnete Peter Pilz, der Voggenhuber vor dem Kongress unterstützt hatte. Er sei der Meinung, dass er im Gegensatz zu anderen vor der morgigen Sitzung gar nichts sage.

Tiroler Grüne "erstaunt"
Der Klubobmann der Tiroler Grünen, Georg Willi, zeigt sich "erstaunt" über den "Sinneswandel" von Voggenhuber. Angesichts des Bekanntheitsgrades Voggenhubers sei dessen Wiedereinzug wahrscheinlich. Demgegenüber befürchtet Willi ein Scheitern der aus Tirol stammenden Eva Lichtenberger. Willi verweist darauf, dass bei einem Abschneiden von weniger als sieben Prozent bei den Vorzugsstimmen die Reihung der Listenplätze der jeweiligen Partei ausschlaggebend sei. Falls Voggenhuber mehr als sieben Prozent hätte, käme Ulrike Lunacek dann als Zweite vor Lichtenberger zum Zug.

Vorarlbergs Grünen-Chef bedeckt
Vorarlbergs Grünen-Sprecher Johannes Rauch hält sich bedeckt. "Beim Bundeskongress war ich der Meinung, das war's, jetzt wird man sehen", so Rauch zu Voggenhubers Chancen auf einen Listenplatz.

Positive Reaktionen in Kärnten
Der Landessprecher der Kärntner Grünen, Rolf Holub, erklärt er würde eine "Solidaritätskandidatur" Voggenhubers begrüßen: "Johannes Voggenhuber ist einer der profiliertesten Europapolitiker, wenn er für die Grünen auf der Liste steht, kann das für uns nur gut sein." Rauch äußert sich zurückhaltender: "Realistischerweise wird es in etwa so sein wie auf dem Bundeskongress. Der EBV ist ja nicht irgendein Gremium, er ist repräsentativ für alle Grünen", erklärt er. Er gehe an die Angelegenheit jedenfalls "ganz nüchtern" heran. Insgesamt sei das "schon überraschend, weil seine Aussage am Bundeskongress eigentlich klar war".

Ob Voggenhuber in die Liste aufgenommen wird, traut sich in der Partei derzeit wohl keiner sagen.

Einige Fans und Unterstützer trauen sich sehr wohl etwas zu sagen: Nämlich im Internet. Auf Facebook ist ebenfalls ein Streit ausgebrochen. Lesen Sie hier mehr dazu.

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