Ziel

Heinisch-Hosek: Einkommensabhängiges Kindergeld bis 2010

22.12.2008

Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek wird noch vor Weihnachten erste Gespräche mit der ÖVP über das einkommensabhängige Kindergeld führen.

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Die Frauenministerin wünscht sich dieses als vierte Variante zusätzlich zu den bisher bestehenden Bezugsmodellen, sagt sie. Im Bildungsbereich könnte sie sich getrennten Unterricht in einigen Fächern und auch in der Sexualerziehung vorstellen.

Frauenanteil auch im Parlament niedrig
27,3 Prozent der Abgeordneten sind weiblich, 37 Prozent der SPÖ-Abgeordneten. Was läuft da schief? "Es geht doch sehr zäh dahin, das ist richtig" sagt Heinisch-Hosek. "Quoten sind nicht das eleganteste, aber ein wirkungsvolles Mittel", findet Heinisch-Hosek, räumt aber ein, dass auch die SPÖ die Ihre von 40 Prozent nicht erreicht.

Ihr Hauptaugenmerk auf arbeitsmarktpolitische Maßnahmen begründet sie mit den "wirtschaftlich schwierigen Zeiten", hier sei es "ein Gebot der Stunde für die nächsten Monate, wenn nicht die nächsten ein, zwei Jahre. Es geht ja nicht nur um Frauen in Führungspositionen. Es geht um Frauen, die in schlecht bezahlten Branchen arbeiten, die Teilzeit arbeiten, die Gefahr laufen, ihren Job zu verlieren."

Stichwort Teilzeit:
Heinisch-Hosek ist der Ansicht, dass "zu viele Frauen Teilzeit arbeiten und ihnen dadurch Pensionszeiten fehlen. Das kann zur Falle werden, aus der man kaum mehr herauskommt. Ich sehe es als Überbrückung, nicht als Lebensarbeitszeitmodell." Im Regierungsprogramm wird denn auch eine "qualifizierte" Teilzeitarbeit hervorgehoben, wenn auch nicht näher definiert. Stundenanzahl, Weiterbildung, die innerbetriebliche Bewertung der Teilzeitbeschäftigung fallen Heinisch-Hosek da als Faktoren ein.

Kindergeld-Frage bis 2010 gelöst
Beim Kindergeld sieht sich Heinisch-Hosek "d'accord" mit Familienstaatssekretärin Christine Marek, Anfang 2010 als Startpunkt anzustreben. "Drei Varianten gibt es ja bereits, ich freue mich schon auf die Diskussion mit Christine Marek über eine vierte Variante", sagt sie. Wie sie sich die Ausgestaltung genau vorstellt, will sie allerdings nicht sagen, um den Gesprächen in einer entsprechenden Arbeitsgruppe nicht vorzugreifen. Ähnlich auch wie beim "Papamonat", das die ÖVP nicht gerne so nennt und nun als "Väterbeteiligung" im Regierungsprogramm steht. Für den notorisch defizitären Familienlastenausgleichsfonds (FLAF), aus dem unter anderem Kinderbeihilfe und Kindergeld bezahlt werden, könnte man eine "Neuorganisation" andenken.

Getrennter Unterricht in Schulen
Aufhorchen lassen hat Heinisch-Hosek unlängst mit Überlegungen, Buben und Mädchen in bestimmten Fächern getrennt zu unterrichten. "Ich stehe natürlich zur Koedukation. Ich bin aber dafür, Mädchen in Bereichen, wie sie nicht so auffallen, beim Unterricht zu fördern. Für eine gewisse Zeit in einem gewissen Alter - nicht in der Volksschule, wie es die TIMSS-Studie jetzt vorschlägt, sondern in der Pubertät." Auch eine getrennte Sexualerziehung könnte man prüfen, "weil das vielleicht offenere Gespräche ermöglicht". Ein Testlauf für solche Modelle könnte die Neue Mittelschule sein, wo "die eine oder andere Schule das in ihrem autonomen Bereich probieren kann, wenn sie möchte".

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