Wien

Hier schlafen bald 250 neue Flüchtlinge

03.10.2014

Obwohl es in Wien ab Montag zwei Großquartiere gibt, bleibt Traiskirchen überbelegt.

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© Kühnelt
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An die 350 Asylwerber sind in Wien-Erdberg untergekommen – ab Montag startet der Betrieb in der zweiten Wiener Großunterkunft im alten WU-Komplex in Wien-Alsergrund mit 200 Flüchtlingen. Insgesamt sollen in Wien 600 Asylwerber Quartier finden.

Die Situation ist aber noch lange nicht entschärft, im Gegenteil: Obwohl Wien eingesprungen ist, schaffen die anderen Länder immer noch nicht genug Quartiere. Die Folge: Zwar sind mit 1.500 Asylwerbern im Lager Traiskirchen um 100 weniger als noch vor einigen Tagen, überfüllt ist das Lager aber immer noch. Warum, ist leicht erklärt:

  • Rund 100 Asylwerber stellen jeden Tag einen Antrag – nur 43 (!) werden von den Ländern übernommen. „Der Rucksack wird größer“, so Karl-Heinz Grundböck vom Innenministerium.
  • Nur zwei Länder – Wien und NÖ – erfüllen ihre Asylquote. Die schlechtesten: Kärnten (86,7 %), Tirol (86,9 %) und Oberösterreich (87,6 %).
  • 30.000 Asylwerber werden heuer einen Antrag stellen, rechnet man im Innenressort, 2013 waren es noch 17.503 Asylanträge gewesen.

Asylwerber helfen bei Umbauarbeiten
Derzeit stehen die 40 Schlafräume (früher Büros von Professoren) und der Speisesaal (alte Turnhalle) noch völlig leer. „Wir sind zuversichtlich, dass die ersten Asylwerber am Montag einziehen können“, hofft Innenministeriumssprecher Karl-Heinz Grundböck beim Lokalaugenschein.

Nur ein Kindergarten befindet sich momentan im Gebäude in der Althangasse, dieser wurde baulich von der Unterkunft abgetrennt.

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Altes Unigebäude: Nur ein Kindergarten ist noch drin.

Anpacken. Rund fünf Doppelbetten sind pro Schlafraum (bis zu 30 m²) vorgesehen. Dort, im 4. Stock, bietet sich ein prächtiger Ausblick über die alte WU.

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Zimmer: Fünf Doppelbetten finden hier auf 30 m² Platz.

Die Matratzen sind geliefert, noch stapeln sie sich im künftigen Speisesaal im Erdgeschoss. Nebenan werden gerade die Betten zusammengesetzt. Dort dürfen Asylwerber selbst Hand anlegen – und werden sogar bezahlt. Dreißig Flüchtlinge hatten sich freiwillig zum Dienst gemeldet.

(gü/küe)

 

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