Mit Trainern und Psychologen

Kurs gegen Sexismus für unsere Politiker

08.09.2018

Parlamentsbeauftragte Bauer-Jelinek erarbeitet Konzept für Abgeordnete – und hört auf.

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© TZOE/Fuhrich
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Wien. Ein Jahr nach #metoo und der Sexismusaffäre um Peter Pilz und aktuell um den Ex-ÖVP-Abgeordneten Efgani Dönmez (siehe unten) sollen im Parlament künftig Anti-Sexismus-Trainings angeboten werden. „Das ist der Plan“, sagt Christine Bauer-Jelinek, Wirtschaftscoach und derzeit noch Leiterin der Sexismus-Clearingstelle im Parlament. Bauer-Jelinek hat im Auftrag des Parlaments ein Konzept dafür erarbeitet: „Mein Ansatz ist es, das Alltagsverhalten zu verändern. Frauen sollen ihr Repertoire erweitern, sich in Eigenverantwortung besser zur Wehr setzen zu können. Männer sollen erfahren, was geht und wo Grenzen überschritten werden. Und sie sollen nicht als Generalverdächtige behandelt werden.“ Am besten sei es, wenn die Parlamentarier die „Sensibilitätstrainings schon präventiv besuchen, und nicht erst, wenn etwas passiert ist“.

Parlament sucht bereits Trainer und Psychologen

Bauer-Jelinek hat die Pilotphase der Clearingstelle betreut: „Jetzt ist meine Arbeit abgeschlossen, ich befinde mich in der Übergangsphase.“ Das Parlament sucht schon Psychologen und Therapeuten für die Trainings und als Ansprechpersonen, wenn Parlamentarierinnen mit Sexismus konfrontiert werden. Die #meetoo-Debatte, so Bauer, habe die Situation verbessert: „Männer überlegen sich sehr viel öfter, was geht und welcher Witz zu viel ist.“

D. Knob
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