Nun wartet 12.257-Euro-Job auf ihn

Jetzt fix: Landbauer kehrt in den Landtag zurück

28.08.2018

Nach der Liederbuch-Causa kehrt Udo Landbauer nun fix in die Politik zurück.

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© APA/HELMUT FOHRINGER
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Udo Landbauer kehrt in die Politik zurück: Der Spitzenkandidat der FPÖ bei der niederösterreichischen Landtagswahl am 28. Jänner wird geschäftsführender Klubobmann, wie er am Dienstagabend bekannt gegeben hat. Seine Angelobung als Mandatar wird in der Sitzung des Landtages in St. Pölten am 20. September erfolgen.

 Landbauer war am 1. Februar, vier Tage nach der Niederösterreich-Wahl, von allen politischen Funktionen zurückgetreten. Grund war die in der Woche vor dem Urnengang bekannt gewordene NS-Liedergut-Affäre bei der Burschenschaft Germania, deren stellvertretender Vorsitzender er war. Landbauer legte auch seine Germania-Mitgliedschaft zurück.
 

Wr. Neustädter Mandat

Landbauer soll – das ist schon fix – das Mandat seines Wiener Neustädter Freundes Michael Schnedlitz übernehmen. Aber eben nicht nur: Laut FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache wird Landbauer auch Klubobmann werden. Das heißt: Ohne Nebenjob – und derzeit ist keiner von Landbauer bekannt – wird der gelernte Skilehrer im Monat 12.257 Euro brutto verdienen, 14 Mal. Hätte Landbauer einen Nebenjob, wären es immer noch 8.755 Euro brutto im Monat.

Zwei Chefs

Mit dem amtierenden Klubobmann Martin Huber, der diese Funktion auch behält, werde er eine "Aufteilung der Arbeit" finden. Damit leistet sich die FPÖ wie im Nationalrat gleich zwei Klubobleute. Er freue sich, wieder "Mitglied des Teams" zu sein, so Landbauer. Er wolle im Landtag mit allen gut zusammenarbeiten - "fachlich, sachlich, fundiert und zielorientiert".

Rücktritt vom Rücktritt

Es sei die "Zeit gekommen, um endlich wieder politisch tätig zu sein", sagte Udo Landbauer am Dienstag zu seinem Rücktritt vom Rücktritt. Es habe der Wahrheit entsprochen, was er in der Causa Germania gesagt habe. Das sei nunmehr bewiesen. Landbauer war im Verfahren als Zeuge geführt worden.

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt wegen § 3g Verbotsgesetz 1947 gegen vier Personen, die für die Zusammenstellung und Illustration der sichergestellten Liederbücher der Wiener Neustädter Burschenschaft verantwortlich zeichneten, wurde vergangene Woche eingestellt. Die Anklagebehörde verwies am Freitag auf die in Ansehung des Verlags- und Ausgabezeitpunktes im Jahr 1997 eingetretene Verjährung.

Sein Rückzug am 1. Februar nach den aufgetauchten Vorwürfen sei ein "gutes Zeichen" gewesen, sagte Landbauer anlässlich seines bevorstehenden Comebacks weiter. Jetzt appelliere er an die politischen Mitbewerber, dass man Untersuchungsergebnisse unabhängiger Behörden akzeptiere. Der 32-Jährige betonte zudem, dass er sich "immer ganz klar" von Extremismus und Antisemitismus distanziert habe.


 

Keine Gefahr für Waldhäusl

Klargestellt hat Landbauer am Dienstag auch, dass er mit seiner Rückkehr in die Politik nicht das Ziel hatte, den FPÖ-Sitz in der niederösterreichischen Landesregierung zu übernehmen. "Das stand und steht nicht zur Debatte." Gottfried Waldhäusl mache als Landesrat "hervorragende Arbeit". Ihn wolle er auch "bestmöglich unterstützen".

Die finale Entscheidung zur Rückkehr in die Politik sei "übers Wochenende" gefallen, sagte Landbauer zudem. Freilich habe er auch in den vergangenen Monaten "intensiv nachgedacht". Ihm sei dabei immer klar gewesen, dass das Ergebnis der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft so aussehen werde, wie es jetzt eben ist.
 

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