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Massive Kritik von Grünen, FPÖ und BZÖ

10.11.2006

Die Grünen sprechen von einem "absurden Theater", die FPÖ beschwert sich über das Schneckentempo, das BZÖ sieht "Zeit für Alternativen".

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Grüne: "Absurdes Theater in Reinkultur"
Nur noch Spott und Hohn hat der Grüne Bundessprecher Alexander Van der Bellen für die Parteichefs von SPÖ und ÖVP, Alfred Gusenbauer und Wolfgang Schüssel, übrig, nachdem diese die Entscheidung über eine große Koalition am Freitagabend neuerlich vertagt haben. Sie hätten "buchstäblich nichts" vereinbart. Das sei ein "Absurdes Theater in Reinkultur" sowie " eine Frotzelei der Öffentlichkeit", ließ Van der Bellen seinem Zorn freien Lauf.

"Zeitverlust, Zeitverlust, Zeitverlust - ist das alles, was die beiden zu bieten haben?", fragte der Grüne Bundessprecher. Das Ergebnis des Gesprächs von Gusenbauer und Schüssel sei, dass sie auch in der siebenten Woche nach der Wahl "verhandeln, ob sie miteinander verhandeln". " Kein Dramatiker des Absurden Theaters hätte sich das besser ausdenken können ", sagte Van der Bellen. Und weiter: "Wenn sie sich lächerlich machen wollen, dann sollen sie nur so weiter machen." Andernfalls sollten sie nun eine Entscheidung treffen

FPÖ spricht von Schneckentempo
FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache weiß nicht, ob er lachen oder weinen soll, nachdem das Gespräch zwischen Alfred Gusenbauer (S) und Wolfgang Schüssel (V) zur großen Koalition lediglich eine Vertagung der Materie bewirkt hatte. Sollte es überhaupt eine Annäherung geben, dann im Schneckentempo, so Strache am Freitag. Er schlug vor, den Verhandlern die Gehälter von Mindestrentnern auszuzahlen, "vielleicht beschleunigt das das Ganze".

Die betroffenen Parteichefs würden offensichtlich glauben, so Strache, dass die Probleme in der Zeit der Verhandlungen stehen blieben. Die " Nachhaltigkeit und Intensität" der Untersuchungsausschüsse zu Eurofightern und Banken dürften außerdem nicht durch einen Kuhhandel gefährdet werden.

BZÖ: "Zeit für Alternativen"
Für BZÖ-Chef Peter Westenthaler ist es, nachdem die Entscheidung über eine große Koalition am Freitag vertagt worden ist, "Zeit an Alternativen zu denken ". Das Ergebnis der Gesprächsrunde zwischen SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer und Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V) lasse nur zwei Möglichkeiten zu: "Entweder die Regierungsverhandlungen verkommen zur Farce oder die Arbeit in den Untersuchungsausschüssen."

Westenthaler meinte in einer Aussendung weiter: "Das Hängen und Würgen dieses Schauspiels sollte ein Ende finden. Gusenbauer kämpft offenbar gegen das Scheitern beim Regierungsauftrag und versucht daher mit einer Verzögerungstaktik, die ÖVP an Bord zu holen." Nun sei Bundespräsident Heinz Fischer aufgefordert, "diesem Treiben endlich ein Ende zu setzen und einen neuen Regierungsbildungsauftrag zu formulieren".

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