Unter EU-Schnitt

Nur jeder 5. Asylantrag positiv bewertet

18.06.2010

Die Asyl-Anerkennungsrate liegt in Österreich deutlich unter dem EU-Schnitt.

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Die Anerkennungsrate bei Asylentscheidungen liegt laut einer aktuellen EU-Statistik in Österreich deutlich unter dem Durchschnitt der Europäischen Union. Wie das EU-Statistikamt Eurostat am Freitag mitteilte, wurden 2009 in der gesamten EU 27,0 Prozent aller 228.610 Asylanträge in erster Instanz positiv entschieden. In Österreich wurden hingegen bei 14.815 Entscheidungen in erster Instanz nur 3.220 oder 21,7 Prozent positiv bewertet. Das ist der 16. Platz unter allen 27 EU-Staaten.

Griechenland am unteren Ende
Die höchste Anerkennungsrate gab es mit 65,7 Prozent in dieser Kategorie in Malta. Am unteren Ende rangiert Griechenland mit einer Anerkennungsrate von nur 1,2 Prozent. Griechenland weist in absoluten Zahlen mit 14.350 Entscheidungen in erster Instanz eine ähnliche Größenordnung wie Österreich auf, anerkannt wurden aber lediglich 165 Fälle.

Bei den Berufungsentscheiden liegt Österreich mit einer Anerkennungsrate von 15,0 Prozent ebenfalls klar unter dem EU-Schnitt von 19,2 Prozent. Hier ist Finnland mit 80,6 Prozent klar voran, Schlusslicht ist Estland mit 0,0 Prozent, das es aber bei den Entscheidungen in erster Instanz noch auf 17,4 Prozent brachte.

Zahlen
Insgesamt gab es im Vorjahr in der EU 317.505 Entscheidungen über Asylanträge. 228.610 wurden in erster Instanz entschieden, 88.895 in der Berufung. Bei der Gesamtzahl der Entscheidungen lag in absoluten Zahlen Frankreich mit 54.840 an der Spitze, gefolgt von Großbritannien (44.890), Schweden (39.350) und Deutschland (33.505). Österreich folgt hier mit 26.665 Entscheidungen an fünfter Stelle. Dann kommen Italien (22.875), Belgien (21.700), Niederlande (17.000), Griechenland (16.460), Polen (6.680), Irland (6.560), Zypern (6.515), Spanien (6.195), Malta (3.050), Finnland (2.715), Dänemark (2.095), Ungarn (1.960), Rumänien (1.210), Tschechien (950), Bulgarien (695), Luxemburg (670), Slowakei (355), Slowenien (200), Litauen (195), Portugal (95), Lettland (50) und Estland (25).

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