Regierungs-Umbildung perfekt

ÖVP-Chef: Diplomat soll Kärnten retten

22.08.2012

Comeback Lopatkas in Regierung - Staatssekretär wird neuer Landesrat.

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© TZ Österreich
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Ein feinsinniger Kunstfreund und Diplomat soll nun die ÖVP im brutalen Polit-Machtkampf in Kärnten retten: Außenamts-Staatssekretär Wolfgang Waldner (57) wird der neue ÖVP-Landesrat in Klagenfurt. Der gelernte Diplomat und Ex-Chef des Wiener Museums-Quartiers ist gebürtiger Kärntner. Damit hat der von der FPK als „Waldmensch“ verspottete Kärntner ÖVP-Chef Gabriel Obernosterer einen spektakulären personellen Umbau der Landespartei geschafft – mit Waldner werden die Kärntner Schwarzen in den Wahlkampf gehen. Ob dieser aber Spitzenkandidat wird, ist noch offen.

ÖVP wendet sich klar von Dörfler und Co. ab
In ÖSTERREICH tritt Waldner jedenfalls für eine rasche Neuwahl in Kärnten ein. Eine neuerliche Hinwendung zu den Freiheitlichen rund um Gerhard Dörfler und Kurt Scheuch ist damit wohl endgültig von Tisch.

ÖVP-Chef Michael Spindel­egger hat einen seiner engsten Vertrauten nach Kärnten geschickt – kein Wunder: Kärnten wird eine der letzten Regionalwahlen vor der Nationalratswahl und damit für die Schwarzen enorm wichtig.

In Kärnten geht es für die ÖVP buchstäblich um alles
Zudem wackelt in Kärnten der letzte schwarze Landesratsposten. Die ÖVP-Strategen bauen auf eine Doppelwirkung. Auf der einen Seite der weltoffene Diplomat Waldner, auf der anderen der volkstümliche Obernosterer.

In der Bundesregierung folgt Waldner ein Routinier: Ex-ÖVP-Generalsekretär Reinhold Lopatka wird dafür sorgen, dass der Umgangston in der Koalition ein Jahr vor der Nationalratswahl ruppiger wird (siehe auch Kasten links). Der Wahlkampf ist damit endgültig eröffnet.

Mit Lopatka kehrt Härte 
in die Regierung zurück
Der studierte Theologe Reinhold Lopatka steht für Härte. 2002 und auch 2006 zeichnete der 52-jährige Steirer für zwei Wahlschlachten verantwortlich; „Loppi“ hat den Ruf, gern in den „Schmutzkübel“ zu greifen, was er aber als Finanzstaatssekretär (bis 2011) unterließ.

In der Volkspartei heißt es, Lopatka werde dafür sorgen, den „Europa-Kurs der ÖVP pointierter darzustellen“. Die Kritik an den Schuldenstaaten Griechenland & Co. wird in der ÖVP also noch lauter werden.

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