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Stocker bricht sein Schweigen: Das sagt Kanzler zu Mahrer-Rücktritt
13.11.2025ÖVP-Chef und Bundeskanzler Christian Stocker äußert sich erstmals zur Affäre rund um Harald Mahrer: Er ist für eine "rasche Neuaufstellung der Wirtschaftskammer."
Viele hatten schon früher auf ein Machtwort von Christian Stocker gewartet schließlich war Harald Mahrer nicht nur Wirtschaftskammer-Präsident sondern auch Chef der einflussreichen ÖVP-Teilorganisation Wirtschaftsbund. Sie warteten allerdings vergebens - erst nach der Rücktrittserklärung Mahrers übersandte Stocker oe24 folgende Erklärung.
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Das sagte Stocker zum Mahrer-Rücktritt;
„Harald Mahrer hat in einer auch für ihn sehr schwierigen Situation eine persönliche Entscheidung getroffen, die zu respektieren ist. Ich bedanke mich bei ihm für seine Verdienste um die Republik als Staatssekretär, Bundesminister und Präsident der Österreichischen Wirtschaftskammer. Harald Mahrer hat in all diesen Funktionen großen Einsatz für Österreichs Wirtschaft und Standortpolitik bewiesen, zuletzt auch in der schwierigen Phase der Regierungsbildung. Für diesen langjährigen Einsatz gebührt ihm Dank und Anerkennung. Ich erwarte mir von der Wirtschaftskammer in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten eine rasche Neuaufstellung im Sinne der österreichischen Wirtschaft und des gesamten Staates, um bestmöglich für den Aufschwung arbeiten zu können.“
Stocker übt also keine Kritik an Mahrer - auch zu dessen öffentlicher Demontage durch die Landeshauptleute Johanna Mikl-Leitner und Thomas Stelzer äußerte sich der ÖVP-Chef nicht.
Auch Grünen-Chefin Leonore Gewessler meldete sich zu Wort.
"Harald Mahrer ist als WKO-Chef zurückgetreten. Damit enden Tage, die viele Menschen in Österreich – und besonders jene, die dieses Land wirtschaftlich tragen – zurecht empört haben. Doch was nach diesem Rücktritt bleibt, ist eindeutig: Ein dringender Auftrag. Und eine Chance. Eine Chance, die Wirtschaftskammer neu aufzustellen, zu erneuern. Denn Österreichs Betriebe brauchen eine Interessenvertretung, die verlässlich ist – eine, die auf sie schaut und nicht auf sich selbst. Und Österreich braucht eine Kammer die Zukunft ermöglicht, statt Vergangenheit einzuzementieren. Klar ist aber auch: auch das kann nur ein erster Schritt sein. Für die großen Aufgaben, vor denen wir stehen, müssen alle anpacken. Die Regierungsparteien. Die Länder, die Interessensvertretungen auf allen Seiten. Ich will, dass Österreich wirtschaftlich nicht hinterherhinkt, sondern vorne mitgestaltet."