Die Causa Wirtschaftskammer rund um die Bezügeerhöhungen und insbesondere jene der Tiroler Wirtschaftskammerpräsidentin Barbara Thaler lässt speziell in Tirol die Wogen hochgehen.
Die Oppositionsparteien meldeten sich am Donnerstag mit harscher Kritik zu Wort. FPÖ-Landesparteiobmann Markus Abwerzger forderte den Rücktritt Thalers. Ihre Entschädigung als Länder-Kammerchefin war von monatlich 6.400 auf 10.000 Euro angehoben worden.
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Thaler sei in ihrer Funktion "untragbar" und solle "den Weg für einen Neuanfang auch in Tirol" freimachen, teilte der freiheitliche Klubobmann am Donnerstag in einer Aussendung mit. Abwerzger kritisierte insbesondere, dass Thaler lediglich ein "Kommunikationsdesaster" geortet habe. Es gehe jedoch vielmehr um "die Verwerflichkeit des ungenierten Abkassierens mittels Zwangsbeiträgen der Unternehmerinnen und Unternehmer". Konsequenterweise soll sie auch die eigene Gehaltserhöhung "umgehend zurücknehmen".
Thaler habe "Schaden mitverursacht"
NEOS-Klubobfrau Birgit Obermüller war der Meinung, dass Thaler den nun angerichteten Schaden "selbst mitverursacht" habe, nun seien "tiefgreifende Reformen" nötig. Sie solle sich dafür einsetzen, dass die Kammer für die Mitglieder arbeite, "auch innerhalb der Tiroler ÖVP. Ansonsten ist auch sie fehl am Platz", fand Obermüller deutliche Worte. Auch die Grüne Wirtschaft Tirol sah "dringenden Reformbedarf", der "aufgeblähte Kammer-Apparat" müsse verschlankt werden.
"Rücktritte allein" werden das "wahre Problem" nicht lösen
Die Liste Fritz hielt indes fest, dass "Rücktritte allein" das wahre Problem" nicht lösen. "Dass ausgerechnet jene, die selbst zu den Spitzenverdienern in der Kammer gehören, jetzt am lautesten nach Rücktritten schreien, ist pure Heuchelei", hielt Wirtschaftssprecher Robert Greil wohl mit Blick auf Thaler, die WKÖ-Präsident Harald Mahrer den Rücktritt nahegelegt hatte, fest. Die Partei forderte eine "Struktur- und Demokratiereform".