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Entscheidung

Mahrer nach Krisensitzung zurückgetreten

WKO-Vizepräsidentin Martha Schultz übernimmt interimistisch  

Wie oe24 bereits am Mittwoch angekündigt hatte, tritt Harald Mahrer zurück. Das wurde in einer Video-Konferenz der neun Wirtschaftskammer-Präsidenten beschlossen. Die Tiroler Vizepräsidentin Martha Schultz übernimmt provisorisch bis man sich auf einen fixen Nachfolger(in) einigt.

Martha Schultz
© APA/HERBERT NEUBAUER

Der Druck auf Mahrer war zuletzt immer größer geworden. Besonders deutlich wurden die Chefinnen der Wirtschaftskammern in Tirol und Oberösterreich Barbara Thaler und Doris Hummer. Aber auch Niederösterreichs Landeshauptfrau und ÖVP-Landesparteichefin Johanna Mikl-Leitner sprach am Mittwoch als "Frontalschaden": "Der Unmut ist mehr als groß - gerade auch bei unseren großteils ehrenamtlichen Funktionären." Damit war offenkundig, dass sie Mahrer zum Rücktritt zwingen wollten. 

Dieser hatte noch bis Donnerstagfrüh um seinen Job gekämpft. Intern durchaus auch mit dem Argument, dass sich einige seiner Kritikerinnen aus der Wirtschaftskammer selbst 60-prozentige Gehaltserhöhungen gegönnt hatten. Trotzdem: Die 4,2 Prozent Erhöhung für alle Wirtschaftskammer-Angestellten wurde ihm zum Verhängnis. 

Freitag neuerliche Krisensitzung

Seine interimistische Nachfolgerin, Martha Schulz - eine Unternehmerin aus dem Zillertal - hat bereits klar gestellt, dass sie den Job nicht behalten wolle. Am Freitag soll eine erneute Sitzung mit allen Landes-Wirtschaftskammer-Chefs über die Zukunft beraten. Der ÖVP-Wirtschaftsbund als stärkste Fraktion in der Wirtschaftskammer wird die Entscheidung treffen wer Harald Mahrer letztlich langfristig nachfolgt. Als Favoritin gilt die derzeitige ÖVP-Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium Elisabeth Zehetner, die aus der Wirtschaftskammer kommt. Sie hatte sich zuletzt allerdings dagegen gewehrt die Nachfolge Mahrers anzutreten.  Der 52-Jährige galt lange als besonders einflussreich in der ÖVP und dürfte sich zuletzt gerade beim schwarz-blauen Lager der ÖVP extrem viele Feinde gemacht haben, so mehrere ÖVP-Insider.

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