Die Ökonomen des Wifo und IHS prognostizieren für heuer ein gesamtstaatliches Budgetdefizit in Österreich von 4,6 bzw. 4,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP).
Infolge der Budgetkonsolidierung erwarten beide Institute im kommenden Jahr ein Defizit von 4,2 Prozent und 2027 von 4,0 Prozent. Der Fiskalrat kam zuletzt auf ähnliche Budgetzahlen.
Damit liegt das gemeinsame Budgetdefizit von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherungsträgern aber noch immer deutlich über dem Maastricht-Grenzwert von 3 Prozent. Zum Vergleich: Im Jahr 2024 betrug das heimische Defizit 4,7 Prozent. Im Juli wurde deswegen die Eröffnung eines EU-Defizitverfahrens gegen Österreich offiziell beschlossen.
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Höheres Budgetdefizit bei Ländern und Gemeinden
Die derzeit vorliegenden Daten würden darauf hindeuten, dass die Budgetentwicklung im Bund "etwas besser ausfällt als geplant", während die Defizite auf Ebene der Länder und Gemeinden "höher ausfallen dürften", schreibt das Institut für Höhere Studien (IHS) in seiner Konjunkturprognose.
Auch das Wifo verwies auf "das weiterhin kräftige Wachstum der Ausgaben" der Bundesländer und Gemeinden. Neben den Verpflichtungen im Rahmen des Zukunftsfonds würden die demografischen Herausforderungen in den Bereichen Gesundheit, Pflege und Elementarbildung die Ausgabendynamik treiben. Bei den öffentlichen Einnahmen dämpfe "die verhaltene Entwicklung des privaten Konsums" das Mehrwertsteueraufkommen, so die Wifo-Ökonomen. Die Aussetzung der Abgeltung des letzten Drittels der kalten Progression sowie der starke Anstieg der Höchstbemessungsgrundlage sorge hingegen für "ein robustes Wachstum" von lohnbezogenen Abgaben.
Staatsverschuldung steigt auf knapp 80 Prozent
Die österreichische Staatsverschuldung dürfte laut Wifo-Prognose von knapp 80 Prozent der Wirtschaftsleistung im Jahr 2024 auf knapp 85 Prozent im Jahr 2027 steigen.