Statt einer Pressekonferenz erklärt Harald Mahrer per Social-Media-Video sein Aus bei der Wirtschaftskammer.
Die Landespräsidenten und mehrere ÖVP-Landeschefs hatten ihn zuletzt massiv unter Druck gesetzt.
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Sein Abschied
Mahrer verabschiedet sich im Video von seinen Mitarbeitern. Er betont seinen jahrzehntelangen Einsatz für die Wirtschaft in Österreich. Weiter stellt er die Rolle der Wirtschaftskammer als Interessenvertretung heraus.
"Das ist nicht mein Spielfeld"
Mahrer weiter: "Ich bekenne mich zum Brückenbauen." Er sieht einen großen Reformbedarf in Österreich. Zum Schluss teilt er aus: "Das ist nicht mein Spielfeld", so Mahrer und spricht von Ressentiments und Populismus in der Debatte der letzten Tage.
"Sehr schwierigen Situation"
Der Bundeskanzler äußerte sich umgehend nach der Erklärung von Mahrer: „Harald Mahrer hat in einer auch für ihn sehr schwierigen Situation eine persönliche Entscheidung getroffen, die zu respektieren ist. Ich bedanke mich bei ihm für seine Verdienste um die Republik als Staatssekretär, Bundesminister und Präsident der Österreichischen Wirtschaftskammer."
Großen Einsatz für Österreichs Wirtschaft
Stocker weiter: "Harald Mahrer hat in all diesen Funktionen großen Einsatz für Österreichs Wirtschaft und Standortpolitik bewiesen, zuletzt auch in der schwierigen Phase der Regierungsbildung. Für diesen langjährigen Einsatz gebührt ihm Dank und Anerkennung. Ich erwarte mir von der Wirtschaftskammer in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten eine rasche Neuaufstellung im Sinne der österreichischen Wirtschaft und des gesamten Staates, um bestmöglich für den Aufschwung arbeiten zu können.“
Die Gründe
Auslöser für den Mahrer-Rücktritt waren die Gehaltserhöhung der WKÖ-Belegschaft, zum Teil sehr hohe Entgeltsteigerungen in den Präsidien der Bundes- und Länderkammern sowie die verunglückte Kommunikation Mahrers dazu. Vorgeworfen wurde Mahrer auch die Kumulierung vieler Ämter.
Mahrer wollte kämpfen
Der Rücktritt war offenbar für Mahrer nicht mehr abzuwenden. Er selbst soll bis zum Schluss noch einen Abwehrkampf für seine Funktion versucht haben. Beigesprungen waren ihm zuletzt öffentlich nur Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer und die Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium Elisabeth Zehetner (beide ÖVP).