"Passionierte Tierhasserin"

Veganer wettern gegen Sarah Wiener

16.02.2019

Die Star-Köchin will offenbar für die Grünen als Listenzweite in den EU-Wahlkampf gehen. Dabei weht aber heftiger Gegenwind.

Zur Vollversion des Artikels
© APA/ANNIEV KOSTA
Zur Vollversion des Artikels

Die Gastronomin und TV-Köchin Sarah Wiener soll Listenzweite der Grünen für die EU-Wahl werden, berichtet die "Wiener Zeitung" online. Sie habe heute, Freitag, ihre Kandidatur eingereicht. Wieners Bestellung muss - wie auch jene von Spitzenkandidat Werner Kogler und der anderen Kandidaten - vom Bundeskongress am 16. März abgesegnet werden.

Die in Deutschland lebende 56-jährige Österreicherin betreibt drei Restaurants und ein Catering-Unternehmen in Berlin, hat einige Kochbücher veröffentlicht und ist als Fernsehköchin bekannt. Sie fiel auch immer wieder mit politischen Aussagen - rund um Ernährungsthemen - auf, etwa gegen das TTIP-Handelsabkommen oder zum verfehlten Weg in der Agrarpolitik, engagiert sich gegen den Einsatz der Gentechnik und für eine nachhaltige, biologische Landwirtschaft.
 

Veganer laufen Sturm gegen Wiener

Eigentlich sollte den Grünwählern dabei das Herz aufgehen, aber dennoch kassiert sie immer wieder einen Shitstorm, vor allem aus der veganen Community. Alles begann im Jahr 2015, als Wiener in einem Artikel mit dem veganen Lebensstil abrechnete. "Vegan ist auch keine Lösung", titelte sie damals und meinte, dass die vegane Industrie genauso falsch wie das Fleischsystem. Zuletzt sorgte ein Posting der Star-Köchin im Jänner für Furore. Sie teilte einen Artikel des "Stern" in dem erklärt wird, dass Mandelmilch keine gute Alternative zu herkömmlicher Kuhmilch sei. "Leider enthält industriell hergestellte Mandelmilch nur ca. 2% Mandeln, dafür aber Stabilisatoren und Emulgatoren, damit sich Wasser und Fett nicht trennen. Außerdem ist sie häufig mit Zucker angereichert und ultrahocherhitzt.", schrieb sie und stieß damit offenbar zahlreiche Mandelmilch-Liebhaber vor den Kopf. Es folgte böse Kommentare. Eine nannte die 56-Jährige gar "Leichenvertreterin".

© Screenshot

© Screenshot

© Screenshot

 

"Passionierte Tiertöterin"

Und auch nach den Berichten über ihre EU-Kandidatur für die Grünen ging es auf Twitter rund. Einige äußerten Kritik an Wiener. Ihre vergangenen Aussagen über Ernährung scheinen einen Teil der Grünen Zielgruppe nicht zu überzeugen. "Sarah Wiener bei der EU-Wahl? Ernsthaft? Braucht jetzt jede Partei eine Stenzel? Danke, die Wiener könnt ihr euch behalten...", schreibt hier ein Veganer. Ein anderer geht noch weiter. "Die profilneurotische Tierhasserin und passionierte Tiertöterin soll für die Grünen bei der EU-#Wahl antreten. Die 'Grünen' sind nicht nur Menschen gefährlich, sondern auch für Tiere und Natur."

Sollte Wiener am Bundeskongress wirklich als Listenzweite bestätigt werden, muss sie sich wohl auf starken Gegenwind aus der veganen Community einstellen.

 



 

Zur Vollversion des Artikels