ÖSTERREICH-Umfrage

Pröll führt, Bandion-Ortner hat Start-Bonus

16.01.2009

Die Österreicher setzen hohe Erwartungen in die neue Justizministerin: Sie liegt in der ÖSTERREICH-Umfrage bereits auf Platz 2.

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© Michele Pauty/TZ ÖSTERREICH
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Gerade frisch von Bundespräsident Heinz Fischer angelobt, landet die neue, parteifreie Justizministerin Claudia Bandion-Ortner auf Anhieb auf Platz zwei beim aktuellen Gallup-Politikerranking. Das Meinungsforschungsinstitut Gallup hat für ÖSTERREICH die Erwartungen an die Ministerriege abgefragt. Der Saldo ergibt sich aus dem positiven Zutrauen minus der negativen Erwartungen.

Pröll auf Platz 1
Die Neo-Ministerin Bandion-Ortner liegt mit 34 Prozent Zustimmung noch vor SPÖ-Bundeskanzler Werner Faymann. Mit 40 Prozent verteidigt ÖVP-Vizekanzler und Finanzminister Josef Pröll erneut Platz eins.

Bandion auf Rang 2
Für den Politologen Peter Filzmaier erklärt sich die hohe Erwartungshaltung der Bevölkerung an Bandion-Ortner dadurch, dass sie medial sehr präsent und offenbar klug beraten sei. „Auch bei Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky gab es einen Anfangsbonus, aber Bandion-Ortner weiß, dass es nicht genug ist, nur ein bunter Vogel zu sein. Davon kann man nicht vier Jahre lang leben“, so Filzmaier gegenüber ÖSTERREICH.

Nicht nur bunter Vogel
Bandion-Ortner hat in ihren ersten Interviews den Fokus auf den Kinderschutz gelegt und weicht auf Fragen nach ihren vielen modischen Brillen aus. Dazu komme noch, dass das Justizministerium ein „dankbares Ressort“ sei, weil sich ihre Vertreter stärker von der Tagespolitik abgrenzen können als andere Minister. Auch weil die Ex-BAWAG-Richterin Bandion-Ortner keiner Partei angehöre, könnte sie sich leichter von der Politklasse abgrenzen, meint Filzmaier.

"Ganz einfach“
Die neue Ministerin hat ihre Parteiunabhängigkeit auch gleich wieder nach ihrer Angelobung betont: „Wenn ich etwas nicht befürworte, werde ich dagegen sein, ganz einfach.“ Außerdem, so Filzmaier, gebe es in der Spitzenpolitik nicht viele „junge, sympathische Frauen.“

Hundstorfer auf 3, Faymann auf 4
Hohe Erwartungen werden auch in SPÖ-Sozialminister Rudolf Hundstorfer gesetzt – wohl aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Situation mit zunehmender Arbeitslosigkeit. Er landet mit 27 Prozent Vertrauensvorschuss gleich hinter Bandion-Ortner und vor Bundeskanzler Werner Faymann. Von ihm wird mehr Lösungskompetenz erwartet als von ÖVP-Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner auf Rang 6.

Schmied auf Platz 5
Auch der Bildungsbereich ist den Österreichern wichtig. Denn SPÖ-Bildungsministerin Claudia Schmied ist ebenfalls mit einer hohen Erwartungshaltung konfrontiert.

Schlusslicht Darabos
Während sich die Minister Maria Fekter (ÖVP), Alois Stöger (SPÖ) und Doris Bures (SPÖ) im Mittelfeld halten können, setzen die Österreicher in SPÖ-Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek keine großen Hoffnungen. Sie rangiert am vorletzten Platz, vor SPÖ-Verteidigungsminister Norbert Darabos, der das Schlusslicht ist.

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