Nachfolge

Pröll: Top-Job bei Raiffeisen?

13.04.2011

Manager bei Agrana oder LLI. 2012 soll er Konrad beerben.

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© TZ ÖSTERREICH/Bimashofer/Kernmayer
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Josef Pröll war gerade einmal eine knappe Stunde zurückgetreten, als Raiffeisen-General Christian Konrad hochoffiziell verlauten ließ, dass es "bis dato keinerlei Vereinbarung über einen Eintritt oder eine Beschäftigung von Josef Pröll bei Raiffeisen gegeben hat". Hinter den Kulissen dürfte aber schon längst feststehen, dass Pröll in den Raiffeisen-Konzern wechselt. Dass Konrad sich Josef Pröll durchaus als Nachfolger wünscht, hat er schon öfter betont.

Wird Pröll Nachfolger?
Der gebürtige Weinviertler Konrad hat das Amt des Raiffeisen-Generalanwalts in den letzten Jahren zu der inoffiziellen Schaltstelle der Republik aufgebaut. Und auf den Posten passt Josef Pröll gut: ein Vollblutpolitiker und Ex-Vizekanzler mit besten Kontakten zu allen Parteien, der noch dazu als volksverbunden gilt. Und der als Konzernchef weniger belastet wäre als in seiner Dreierfunktion als VP-Chef, Finanzminister und Vizekanzler.

Top-Job bei Agrana oder Leipnik-Lundenburger
Zuletzt wurde kolportiert, dass Konrad mit Ende März 2012 in Pension gehen könnte. Bis dahin kann Pröll im Raiffeisen-Konzern leicht zum Nachfolger aufgebaut werden. Derzeit kursieren zwei Szenarien:

Pröll könnte ins Management des Zuckerproduzenten Agrana wechseln, der zu Raiffeisen gehört.

Am Mittwoch wurde auch spekuliert, dass Josef Pröll nach Genesung bei der ­Leipnik-Lundenburger Beteiligungs-AG (LLI) anheuern wird. Eine Sprecherin der LLI wollte das zwar nicht kommentieren, dementiert wurde es aber auch nicht. Die LLI gehört mehrheitlich der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien, ist führend im Mühlengeschäft (Finis Feinstes) unterwegs, betreibt ein Kaffeeautomatengeschäft (café + co) und ist auch an der Agrana beteiligt.

Beide Jobs wären wie geschaffen für einen Karriereaufstieg zum Raiffeisen-Boss. Vom Referenten in der NÖ-Landwirtschaftskammer arbeitete sich Pröll zum Landwirtschaftsminister hoch. 2008 wurde er ÖVP-Chef und Vizekanzler. Folgt nun die Krönung zum Raiffeisen-König?

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