Großeinsatz

Schlag gegen Neonazi-Szene: Razzia bei Küssel und Co.

09.09.2025

Die österreichischen Behörden haben am Dienstag eine großangelegte Aktion gegen die rechtsextreme Szene gestartet. In Wien und weiteren Orten soll es zu Hausdurchsuchungen gekommen sein. 

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© E. Weber
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Die Hintergründe der Polizeiaktion sind bislang unklar. Wie der "Standard" berichtet sollen die Behörden an mehreren Standorten Hausdurchsuchungen durchgeführt haben.

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Razzia am frühen Morgen

In den frühen Morgenstunden soll es zu zahlreichen Durchsuchungen, unter anderem in Wien gekommen sein. Betroffen war auch der bekannte Neonazi Gottfried Küssel. Das bestätigte sein Anwalt auf Nachfrage der APA.  

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Wohnungen und Vereinsräume durchsucht

Küssel und mehrere seiner Weggefährten besitzen Wohnungen in einem Gebäudekomplex im zweiten Wiener Bezirk. Dort ist außerdem ein rechtsextremer Verein registriert, der ebenfalls im Fokus der Ermittler stehen soll. 

Hintergründe unklar

Auch die Plattform "Stoppt die Rechten"  berichtet auf Blue Sky von einem größeren Polizeiaufgebot.  Auch ein Bombenkommando soll bei der Razzia gegen Küssel vor Ort sein. Die Hausdurchsuchung war Teil einer größeren Aktion der Ermittlungsbehörden gegen die Neonazi-Szene, hieß es aus dem Innenministerium.

Keine Festnahmen

Küssel und weitere Mitglieder der Szene haben sich schon seit vielen Jahren in einem Haus in Wien-Leopoldstadt einquartiert, wo die Hausdurchsuchung am Dienstag stattgefunden hat. Es sei weder zu Festnahmen noch zu Befragungen durch die Beamten gekommen, teilte Küssels Anwalt mit.

Aus der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) hieß es gegenüber der APA, es habe am Dienstag mehrere Amtshandlungen gegeben, die zum Teil noch laufen würden. Aus ermittlungstaktischen Gründen gebe es vorerst aber keine weiteren Informationen für die Öffentlichkeit. Diese sollen nach Abschluss in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft erfolgen.

Kein Reisepass für Küssel

Küssel hatte zuletzt in ganz anderer Angelegenheit eine juristische Niederlage erlitten. Wie die "Presse" Anfang des Monats berichtete, ist sein Versuch, einen neuen Reisepass ausgestellt zu bekommen, endgültig gescheitert: Ein letztes Rechtsmittel an den Verwaltungsgerichtshof (VwGH) blieb ohne Erfolg. Ihm waren 2016 nach einer Verurteilung Pass und Personalausweis entzogen worden.
 
 

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