Wien

So kaputt ist das Parlament

21.11.2013

Das 130 Jahre alte Parlament muss dringend saniert werden. Und das wird viel Geld kosten.

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© TZ ÖSTERREICH
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Unser Parlament pfeift aus dem letzten Loch. Das Dach des Hohen Hauses ist undicht, enorm viel Geld wird beim Fenster hinausgeheizt, Treppen müssen gestützt werden und aus architektonischen Gründen gibt es massive Brandschutz-Probleme. Die Folge: Wird das Haus nicht schleunigst saniert oder überhaupt neu gebaut, muss es von der Behörde geschlossen werden, weil die Republik das Haftungsrisiko nicht mehr tragen kann.

  • Baubeginn 2017. Nun hat ein Projektteam der Parlamentsdirektion zusammen mit den Ziviltechnikern Vasko+Partner sechs Sanierungs-Varianten ausgearbeitet – die Kosten gehen dabei von 16 bis zu enormen 480 Millionen Euro (die Szenarien im Detail siehe Info-Box). Das Projektteam empfiehlt übrigens eine nachhaltige Sanierung (352,2 Millionen) bei vollständiger Absiedelung. Aber welche Form auch immer gewählt wird, entschieden werden muss schnell – „in den ersten Monaten des neuen Jahres“, so Nationalratspräsidentin Barbara Prammer. Beginn der Bauarbeiten soll 2017 sein, das Ende 2020, also nach drei Jahren.
  • Hofburg oder alte Uni. Ebenfalls brisant: In der Bauzeit müssten natürlich alle 183 Abgeordneten und auch die Parlamentsklubs umgesiedelt werden – zwei Ausweichquartiere werden dabei immer wieder genannt. Die Hofburg und die alte Wiener Wirtschafts-Uni. „Ich halte die Variante Hofburg durchaus für charmant“, zeigt Prammer im ÖSTERREICH-Gespräch ihre Präferenz.
  • Millionen trotz Budgetloch. Eigentlich sollte das Millionenprojekt ja aufgrund des Budgetlochs und dem daraus resultierenden Sparpaket verschoben werden, doch ein weiterer Parlamentsbetrieb wäre fahrlässig, da sind sich alle Experten einig. Bleibt die Frage: Wie viel wird das Mega-Projekt am Ende wirklich kosten?

„Hofburg wäre schon charmant“
ÖSTERREICH: Frau Prammer, der Brandschutz und das Dach sind die großen Themen – wäre es fahrlässig, mit der Sanierung zuzuwarten?
Barbara Prammer: Ja.

ÖSTERREICH: Auch die Ausweichquartiere werden diskutiert. Finden Sie die Variante, in die Hofburg zu übersiedeln, charmant?
Barbara Prammer: Ja. Wichtig ist, dass es mehrere Möglichkeiten gibt. Aber ich halte die Variante Hofburg durchaus für charmant, weil dadurch weniger abgesiedelt werden müsste.

ÖSTERREICH:
Es ist auch ein bisschen „Ihr“ Haus. Welchen Teil mögen Sie am meisten?
Barbara Prammer: Ich kenne das Haus sehr gut und möchte fast sagen: bis in die hintersten Winkel. Es haben viele Teile einen speziellen Charakter, daher habe ich da keine Priorität.

 

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