ÖSTERREICH-Interview

Strache fährt frontal gegen die SPÖ

21.09.2009

FPÖ-Chef Strache verschärft nach dem Wahlsieg in Vorarlberg die Tonlage: Im ÖSTERREICH-Interview attackiert Strache die SPÖ frontal.

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© Fally
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Heinz Christian Strache ist obenauf. Seine FPÖ ist in Vorarlberg von 13 auf 25,3 Prozent gestiegen, bei den Landtagswahlen in OÖ und Wien erwarten den blauen Parteichef ebenfalls Zugewinne. Im Interview mit ÖSTERREICH nimmt Strache die SPÖ ins Visier: Deren Ausgrenzungspolitik sei gescheitert, Faymann habe offensichtlich die "Doktrin ausgegeben, mit seinem Antreten müssen ab sofort alle Wahlen verloren gehen“, so der FPÖ-Chef süffisant.

Gleichzeitig stellt Strache in Abrede, dass seine Partei – wie zuletzt in Vorarlberg mit dem „Exil-Juden“-Sager geschehen – die Gangart bei Wahlen verschärfen könnte: "Diese Ausgrenzungspolitik ist gescheitert.“ Im selben Atemzug kündigt Strache an: Wenn er Wiener Bürgermeister wird, sollen für Ausländer, die sich nicht brav integrieren, "soziale Sonderleistungen“ wie Kindergeld, Familienbeihilfe oder Gratis-Kindergarten gestrichen werden.

Hier das große ÖSTERREICH-Interview mit dem FPÖ-Chef.

ÖSTERREICH: Wie lautet Ihre Lehre aus dem Ländle-Wahlsieg?
Heinz-Christian Strache: Es war der Tag der Gerechtigkeit. Wir sind die soziale Heimatpartei und die Wähler sind uns gefolgt. Wir haben die Lösungskompetenz in diesem Bereich.

Könnte Ihre Lehre nicht auch sein: Sie gewinnen Wahlen, je härter Sie auftreten? Dieter Egger hat dieser Kurs genutzt.
Wir treten in ganz Österreich als eine Partei auf und sagen in Vorarlberg nichts anderes als in Wien oder Oberösterreich. Das ist diese Kampagne gegen uns und diese Ausgrenzungspolitik. Doch diese Strategie ist gescheitert.

Wie stark ist dieser Rückenwind für Oberösterreich und in weiterer Folge für die Wiener und die steirische Landtagswahl im Jahr 2010?
Ich spüre schon lange Rückenwind.

Welches Ergebnis erwarten Sie dann am kommenden Sonntag in Oberösterreich?
Wir hatten zuletzt 8,4 Prozent, und ich erwarte ein starkes zweistelliges Ergebnis.

Ist ein Sprung über die 10-Prozent-Marke nicht eine niedrige Latte?
Strache (lacht): Warum, ein starkes zweistelliges Ergebnis geht bis 99 Prozent hinauf! Aber ja: Ein Sitz in der Landesregierung ist natürlich unser Ziel.

Die SPÖ hat stark verloren. Ihre Hoffnung für Wien?
Faymann hat offenbar die Doktrin ausgegeben, mit seinem Antreten müssen ab sofort alle Wahlen verloren gehen. Ich rechne, dass in der SPÖ nach der Wahl in Oberösterreich, spätestens aber nach der Wiener Landtagswahl eine Diskussion um Faymann losbricht und er zurücktreten muss. Und Bürgermeister Michael Häupl ist seit 1993 im Amt und amtsmüde. Wenn er nichts mehr weiterbringt, soll er zurücktreten.

Sie wollen selbst Bürgermeister werden. Viele haben Angst vor einem Bürgermeister Strache.
Vor mir braucht niemand Angst haben. Ich werde nicht alles anders, aber einiges besser machen. So will ich, dass jene Ausländer, die sich brav integrieren, auch in Genuss der sozialen Sonderleistungen kommen. Jene, die sich nicht integrieren, nicht.

Was sind soziale Sonderleistungen?
Familienbeihilfe, Kindergeld oder Gratis-Kindergarten. Ich fordere für Wien ein „Erziehungsgeld“ für all jene Eltern, die bei den Kindern bleiben, samt Pensionsanspruch. Nur für Österreicher und Ausländer, die sich auch wirklich integrieren.

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