Experten zum Ausgang

FPÖ punktete mit "Exil-Jude"

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Laut Meinungsforschern hat die ÖVP vom Landeshauptmann-Bonus profitiert und die SPÖ unter ihrem schwachen Frontmann gelitten.

Die FPÖ hat am Sonntag bei der Landtagswahl in Vorarlberg mit ihrem Schwenk hin zu einer schärferen Politik und damit näher zur Bundespartei gepunktet. Zumindest brachte sich Spitzenkandidat Dieter Egger mit dem "Exil-Juden-Sager" ins Gespräch und in die Medien, sind die Meinungsforscher überzeugt. Die hohe Wahlbeteiligung erklären sie vor allem mit der Mobilisierung durch ÖVP und Freiheitliche.

ÖVP hatte LH-Bonus
Die ÖVP konnte laut OGM-Chef Wolfgang Bachmayer vom "deutlichen" Landeshauptmann-Bonus profitieren. Herbert Sausgruber gelang die Mobilisierung, nachdem in Medienumfragen ein angeblicher Verlust der absoluten Mehrheit prognostiziert wurde. Auch der Bundestrend und die Wirtschaftskrise nützte den Schwarzen, so Bachmayer. Als Fehler bezeichnete er dagegen Sausgrubers Abgrenzung von den Freiheitlichen - das habe der FPÖ mehr genutzt als geschadet.

FPÖ punktet mit "Exil-Juden"
"Ohne Frage" sei die FPÖ Hauptsieger des Abends, so Bachmayer: "Der totale Schwenk von der braven Landespartei, die sich früher von der Bundespartei distanzierte, brachte den Erfolg." Eggers Sager verschaffte der Partei die "totale Medienpräsenz und Themenführerschaft": "Damit fand auch eine starke Mobilisierung im freiheitlichen Wählerpotenzial statt."

SPÖ leidet unter Ritsch
Der SPÖ attestierte Bachmayer eine "schwache Landespartei, keinen zugkräftigen Spitzenkandidaten und einen schwachen Wahlkampf". Hinzu kam noch der Bundestrend. Der OGM-Chef sieht die Roten bereits auf dem vierten Platz hinter den Grünen - die noch von der Briefwahl profitieren dürften, meint er.

Grüne verlieren ohne VdB
Überhaupt ortet er bei den Grünen eine Trendwende nach den letzten Landtagswahlen sowie Alexander Van der Bellens Abgang. Zumindest dürften sie aber stabil bleiben, so Bachmayer.

Das BZÖ habe ein vorhersehbares Ergebnis erreicht: "Sie litten unter der Themen- und Medienführerschaft der FPÖ."

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