Riesenstreit in FPÖ um 55.000-€-Spende:

Strache kontert auf "Geldbotin" Kappel: "Glatte Lüge"

17.12.2019

Der 55.000-€-Spender aus Bulgarien will jetzt nach Auffliegen der Affäre sein Geld zurück: Barbara Kappel (FPÖ) sagt, sie hätte Angst. Und HC Strache bestreitet jede Involvierung: Kappel würde lügen.

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© APA;European Union 2018
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Wien. Jetzt tobt ein Riesenstreit zwischen Blauen und Ex-Blauen: Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat die Darstellung der ehemaligen freiheitlichen EU-Mandatarin Barbara Kappel scharf zurückgewiesen - er habe ihr nie gesagt, sie solle 100.000 Euro als Spende für die FPÖ von einem bulgarischen Geschäftsmann fordern. Dies sei eine "glatte Lüge", schrieb er Dienstagmittag auf Facebook.

"Keine Spende bei Partei eingelangt"

"Ich kenne die geschäftlichen Verbindungen von Frau Kappel nicht und ich weiß auch nicht, wem Frau Kappel mit welchen Versprechungen Bargeld herausgelockt hat", so der an seiner Ibiza- und Spenden-Affäre gescheiterte Ex-Vizekanzler. "Dass ich gesagt haben soll, sie möge 100.000 Euro als Spende von einem bulgarischen Geschäftsmann fordern, ist eine glatte Lüge. Es ist auch keine Spende bei der Partei eingelangt."

Auch sei Kappel für das EU-Parlament nicht mehr als Kandidatin nominiert worden, betonte er: "Dass nunmehr behauptet wird, ein vor Kurzem verstorbener und im Jahr 2017 aus Gesundheitsgründen zurückgetretener Abgeordneter hätte das Bargeld von Frau Kappel erhalten, ist nicht nur eine reine Schutzbehauptung, sondern auch letztklassig und pietätlos."

FPÖ-Chef Norbert Hofer erklärte dazu im Ö1-"Mittagsjournal", er könne "nicht sagen, wohin diese Beträge gegangen sind und wer sie erhalten hat. Jedenfalls nicht in die Parteikassen der FPÖ".

"Dankeschön" für politische Intervention

Die "Kronzeugin" in diesem Parteispenden-Krimi sprach erneut mit ÖSTERREICH: "Das war alles erlaubt, was ich gemacht habe, da war nichts illegal: Ich habe eine Parteispende angenommen und diese korrekt weitergegeben." Wie berichtet, hat die FPÖ-Politikerin jetzt zugegeben, vom bulgarischen Geschäftsmann S. bei drei Treffen in einem Wiener Luxushotel in Kuverts 55.000 € Bargeld erhalten zu haben. Das sei als „Dankeschön“ für ihre versuchte Intervention bei einem österreichischen Versicherungskonzern zugunsten des Bulgaren gewesen.

Kappel: "Das macht mir Angst"

Dieser Unternehmer, der oft in Wien lebt, wollte vor etwas mehr als einem Jahr mit einem Partner die bulgarische Pensionsversicherung aus diesem Konzern herauskaufen, berichtet Kappel. Jetzt wolle S. das Geld wieder zurück, sagt die FPÖ-Politikerin: „Er dürfte in finanziellen Schwierigkeiten stecken. Das macht mir Angst, der Unternehmer ist ja eher gefährlich.“

Mit den gegenseitigen Beschuldigungen eskaliert der blaue Bruderkrieg noch mehr: Neben Barbara Kappel hätte auch ein sehr prominentes Mitglied in der Führung der FPÖ den Bulgaren S. gekannt, der dubiose Unternehmer sei sogar auf dessen Geburtstagsparty eingeladen gewesen.

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