Wertekurse

Tausende Integrationsplätze leer – jetzt drohen Sanktionen

11.07.2025

Das Integrationsministerium plant nun Sanktionen gegen Nichtteilnehmer.

Zur Vollversion des Artikels
© APA/HERBERT NEUBAUER
Zur Vollversion des Artikels

Im Jahr 2024 haben in Österreich 11.574 Personen an den staatlich geförderten Werte- und Orientierungskursen teilgenommen – ein Anstieg um 6 % im Vergleich zum Jahr davor, berichtet das Bundeskanzleramt. Die meisten Teilnehmer kamen aus Wien (8.500), gefolgt von der Steiermark (786) und Oberösterreich (623). Gleichzeitig blieben jedoch über 2.800 Kursplätze ungenutzt, vor allem durch unentschuldigtes Fernbleiben oder Kursabbrüche. Besonders betroffen war Wien, wo 2024 mehr als 2.000 Plätze leer blieben. Auch in Oberösterreich und Tirol war die Ausfallquote hoch.

Das Integrationsministerium plant nun Sanktionen gegen Nichtteilnehmer. Künftig sollen Leistungskürzungen beim Taschengeld, bei Sozialleistungen sowie Verwaltungsstrafen folgen, wenn Personen ihren Teilnahmepflichten nicht nachkommen. Die Maßnahme ist Teil eines verpflichtenden Integrationsprogramms, das mehr Verbindlichkeit schaffen soll.

Plakolm: "Jeder leere Platz kostet Geld"

Integrationsministerin Claudia Plakolm betont: "Wer bei uns lebt, muss Teil werden. Wer das nicht tut, muss mit Sanktionen rechnen. Dazu bekennen wir uns mit dem neuen Integrationsprogramm ab Tag 1. Sanktionen erhöhen natürlich auch die Verbindlichkeit der Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer, denn jeder leere Platz kostet Geld."

Teilnehmer an Werte- und Orientierungskursen nach Staatsangehörigkeit (Top 5):

Staatsbürgerschaft 2023 2024
Syrien  8.120  8.764 
Afghanistan  1.130  1.187 
Somalia  542  514 
Staatenlos  204  248 
Iran 193  215 

Teilnehmer an Werte- und Orientierungskursen nach Bundesland:

Bundesland  2023 2024
Burgenland  32  74 
Kärnten  147  252 
Niederösterreich  216  279 
Oberösterreich  597  623 
Salzburg  316  320 
Steiermark  789  786 
Tirol  433  475 
Vorarlberg  292  265 
Wien  8.103  8.500 
GESAMT 10.925  11.574 

Die Mehrheit der Kursteilnehmer stammte 2024 aus Syrien (8.764), Afghanistan (1.187) und Somalia (514). Ergänzend haben über 2.100 Personen aus den Jahrgängen 2023 und 2024 ihre Kurse bis April 2025 nachträglich abgeschlossen.

Zur Vollversion des Artikels