Personalnot und Stress

Unsere Ärzte schlagen Alarm

11.08.2013

Zwei Studien über die Belastung von Spitalsärzten ergaben alarmierende Ergebnisse.

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© TZ Oesterreich Lems Florian/Getty Images/Cultura RF
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Die Umfragen wurden vom IFES-Institut und von der steirischen Ärztekammer durchgeführt. 2000 Telefon-Interviews sind gemacht worden. Das Ergebnis ist besorgniserregend: Jeder zweite Arzt gab an, die Arbeit im Krankenhaus habe sich in den vergangenen fünf Jahren zum Schlechteren verändert. Gut 20 Prozent können sich nicht vorstellen, unter diesen Bedingungen bis zum 65. Lebensjahr zu arbeiten.

  • Als größtes Problem gaben 89 Prozent der Befragten latente Personalnot an.
  • 85 Prozent sagen, es gebe mehr Aufwand durch Patientendokumentation.
  • 72 Prozent registrieren, dass bei Medikamenten gespart werde.
  • Jeder Dritte beklagt, dass es zu Einschränkungen bei der Forschung komme.
  • Zwei Drittel fühlen sich durch Überstunden, zu lange Dienste und Nachtdienste unter Druck gesetzt.
  • Die meisten wünschen sich eine Arbeitszeit von durchschnittlich 42 Stunden wöchentlich.
  • 41 Prozent hätten gern mehr Freizeit; 18 würden höheres Gehalt vorziehen.

 

»Zeitdruck nimmt immer mehr zu«

Ärztekammer Vizepräsident Harald Mayer über die Alarm-Studien: „Es kann nicht sein, dass Spitalsärztinnen und Spitalsärzte die Sündenböcke für Einsparungspläne, chaotische Arbeitsorganisation oder den ständigen Wechsel von Arbeitsabläufen sind.“ 

Und: „Man darf sich nach den aktuellen Ergebnissen auch nicht darüber wundern, dass fast zwei Drittel der Spitalsärzte es für unwahrscheinlich halten, unter diesen Bedingungen bis zur Pensionierung im Spital tätig zu sein“.

 

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