Wegen Vastic

Jetzt kommt Parits unter Beschuss

07.05.2012

Ziel Europacup bei Austria in Gefahr. Aber AG-Boss Parits steht noch zu Vastic.

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© GEPA
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Die letzte Woche war für die Austria der reinste Horror! Zunächst das Cup-Aus in Ried , jetzt auch noch Platz drei im direkten Duell an die Admira verloren. Der Europacup-Startplatz gerät in immer weitere Ferne. Und Trainer Ivica Vastic scheint das nicht zu realisieren! Auch nach der 2:3-Pleite in der Südstadt versuchte er, vieles schönzureden: „Nach dem 0:3 hat die Mannschaft Charakter gezeigt.“ Und was war davor? Eine Stunde Grottenkick in Violett!

Wie lange schaut Parits dem Sinkflug noch zu?
Die Austria muss sich vor den letzten drei Runden schleunigst fangen, sonst verpasst sie erstmals nach zehn Jahren einen internationalen Startplatz. Es muss etwas passieren! Doch AG-Boss Thomas Parits schaut weiter nur zu. „Solange wir eine Chance auf Platz drei haben, bleibt Ivo Trainer“, sagt er. Will er erst handeln, wenn es schon zu spät ist? Es ist aber schon fünf vor zwölf.

Die Fans sind sich einig: Vastic muss so schnell wie möglich weg. Und auch Parits steht unter massiver Kritik. Einige fordern bereits seinen Rücktritt. Zuerst Karl Daxbacher gefeuert und Vastic zum Chefcoach befördert. Das soll auf Druck von Sponsor Harreither passiert sein, der auch Ivos Gehalt zahlt. Dann mit Zlatko Junuzovic und Nacer Barazite die zwei besten Spieler verkauft. Die Transfers sind wirtschaftlich nachvollziehbar. Aber Parits hat es verabsäumt, die Abgänge adäquat zu ersetzen. Jetzt bekommt er die Rechnung präsentiert.

Ivo Vastic flüchtet jetzt in Durchhalteparolen
Er müsste sofort handeln, stellt sich aber stur hinter Vastic. Der hat – zumindest nach außen – keine Angst um seinen Job, flüchtet in Durchhalteparolen: „Ich möchte die Saison unbedingt zu Ende machen. Wir werden bis zum Schluss kämpfen.“ Sein Vertrag verlängert sich nur, wenn er einen internationalen Startplatz erreicht, sonst ist Ivo fix weg. Dazu braucht die Austria Platz drei – oder die Schützenhilfe von Rapid. Werden die Grün-Weißen Meister und holt Salzburg den Cup, würde auch Platz vier reichen. Doch darauf will man sich bei der Austria nicht verlassen. Die letzten Gegner heißen Wr. Neustadt, Mattersburg und Sturm. Kein Spaziergang.

Linz: "Dürfen Krise nicht schönreden"
ÖSTERREICH: Herr Linz, was ist los mit der Austria?
Roland Linz: Bei uns ist der Wurm drinnen, alle sind verunsichert, es fehlt die Ballsicherheit.

ÖSTERREICH: Liegt das nicht auch an Trainer Vastic?
Linz: Wir Spieler stehen genauso in der Verantwortung wie der Trainer.

ÖSTERREICH: Spielt Austria jetzt nicht viel zu defensiv?
Linz: Uns liegt die offensive Spielweise besser. Wir haben früher nicht von ungefähr den schönsten Fußball der Liga gespielt. Und in der Südstadt waren wir auch stärker, als wir das Spiel bestimmten.

ÖSTERREICH: Hat es Sie daher überrascht, dass Sie nicht in der Startelf standen?
Linz: Mich überrascht nichts mehr.

ÖSTERREICH: Spielt die Mannschaft gegen Vastic?
Linz: Blödsinn, wir alle wollen in die Europa League.

ÖSTERREICH: Hat der Vorstand schon mit der Mannschaft geredet?
Linz: Nein, bis jetzt noch nicht. Ich denke, das wird in den kommenden Tagen passieren. Wir müssen Platz 3 unbedingt zurückerobern. Die Qualität dazu haben wir. Alles andere wäre eine sportliche Katastrophe.

ÖSTERREICH: Darf man jetzt die Krise noch schönreden?
Linz: Das wäre der größte Fehler. Man muss Ross und Reiter nennen, analysieren und etwas ändern.

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